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Brustrekonstruktionen bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust
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Published: | September 27, 2011 |
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Die Patientenzahl mit starkem Gewichtsverlust steigt in den letzten Jahren durch die Verbesserungen in der bariatrischen Chirurgie stetig an. Mehr als die Hälfte dieser Patienten streben nach erfolgreicher Gewichtreduktion wiederherstellende Straffungsverfahren an. Neben oft ausgeprägten Veränderungen im Bereich des unteren Rumpfes sind in fast allen Fällen deutliche Veränderungen im Bereich der Brust erkennbar und werden von den Patienten oft neben der unteren Rumpfpartie als hauptsächlich störend empfunden. Nach dem meist initial durchgeführten Lower-Bodylift, welches durch eine zirkuläre Straffung den unteren Rumpf suffizient und zufriedenstellend behandelt, werden dementsprechend häufig Brustrekonstruktionen als zweiten Therapieschritt von den Patienten gewünscht. In männlichen Patienten steht meist vorrangig die Entfernung des Hautweichteilüberschusses im Bereich der Brust mit Transposition der Brustwarze. Hier hat sich die Operationsmethode mit freier oder gestielter Mamillentransposition bewährt. In weiblichen Patienten zeigt sich eine grössere Variation an Brustdeformitäten nach Gewichtsverlust, zu unterscheiden in zwei Hauptgruppen: Patientinnen mit ausreichendem Brustvolumen bei hochgradiger Ptosis und Patientinnen mit ausgeprägter Involutionshypoplasie und –ptosis mit dem Wunsch nach einer Rekonstruktion mit Implantaten. Sowohl weibliche als auch männliche Patienten weisen neben ausgeprägten Hautweichteilüberschüssen im Bereich der Brust häufig einen Gewebeüberschuss im Bereich des lateralen Thorax auf. Diese sollten nach Möglichkeit bei der Operationsplanung berücksichtigt werden und gegebenenfalls simultan mitbehandelt werden. In weiblichen Patienten sind diese Überschüsse bei unzureichendem Brustvolumen zur Autoaugmentation verwendbar. Desweiteren können Kombinationsverfahren mit simultaner Behandlung verschiedener anatomisch benachbarter Regionen als Alternative zu Einzelschritttherapien mit deutlich geringeren gesellschaftlichen und beruflichen Ausfallzeiten angeboten werden. Demgegenüber steht der erlösrelevante Nachteil, dass diese Kombinationsverfahren bis heute durch keine kostendeckende DRG-Fallpauschale abzurechnen sind. Wir präsentieren unsere langjährigen sowie jüngsten Erfahrungen auf diesem stetig zunehmenden Gebiet der wiederherstellenden Straffungsoperationen und berichten über geschlechterspezifische Operationsverfahren, verfahrensspezifische Komplikationen und kostenineffizienten, jedoch von hoher postoperativer Patientenzufriedenheit geprägten Alternativen.