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49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

29.09. - 01.10.2011, Innsbruck

Ein neues diagnostisches Verfahren zur Darstellung peripherer Nervenläsionen: Diffusions Tensor traktographie – Fallbericht eines intraneuralen Ganglions des Nervus peroneus

Meeting Abstract

  • author Gabriela Pomper - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien
  • Klaus F. Schrögendorfer - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien
  • Susanna Lang - Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien
  • Gregor Kasprian - Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien, Wien
  • Oskar C. Aszmann - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien
  • Manfred Frey - Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC), 42. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 16. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Innsbruck, 29.09.-01.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpraecP140

doi: 10.3205/11dgpraec324, urn:nbn:de:0183-11dgpraec3245

Published: September 27, 2011

© 2011 Pomper et al.
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Text

Einleitung: Intraneurale Ganglien sind ausgesprochen selten, in der Literatur sind etwas mehr als 400 Fälle beschrieben (R.J. Spinner et al. 2010). Sie finden sich am häufigsten im Bereich des Nervus peroneus ausgehend vom proximalen Tibiofibulargelenk (R.J. Spinner et al. 2003b).

Fallbeschreibung: Ein 39-jähriger Patient berichtet über eine spontan aufgetretene und seit 2 Tagen bestehende Fuß- und Zehenheberschwäche links, starke Knieschmerzen, sowie Hypästhesien im Bereich des Fußrückens und des lateralen Unterschenkels. Anamnestisch waren multiple Traumata und eine Arthroskopie im Kindesalter, Meniskus- und Knorpelläsionen, rezidivierende Schmerzen und Schwellungen des linken Kniegelenkes eruierbar. Die durchgeführte Nervenleitgeschwindigkeit zeigte eine partielle Läsion des Nervus peroneus links mit partiellem Leitungsblock am Caput fibulae. In der präoperativ durchgeführten Magnetresonanztomographie wurde eine flüssigkeitsisotense, perlschnurartige, längliche Struktur mit einem Durchmesser von 8x4mm entlang des Verlaufes des Nervus peroneus communis und weiter distal des Ramus profundus beschrieben, an das proximale Tibiofibulargelenk heranreichend. Die Darstellung des Nervus peroneus mittels MR-Traktographie zeigte einen ungewöhnlich Verlauf der Nervenfasern. Der Nerv schien über eine Länge von 7,5cm abgeflacht aufgefächert, ein Ganglion per se wurde jedoch nicht diagnostiziert. Intraoperativ fand sich ein intraneural gelegenes Ganglion. Dieses wurde unter Schonung des Nerven gelenksnahe abgesetzt und später histologisch untersucht.

Fazit: Dieser Fall zeigt, dass bei Pathologien des N. peroneus am Kniegelenk immer auch an ein intraneurales Ganglion gedacht werden sollte. Bei der Exstirpation muss häufig das Epineurium gespalten werden um die gesamte Pathologie darstellen zu können, da bei inkompletter Resektion und Stielunterbindung des Ganglions ein Rezidiv unweigerliche Folge ist. Unser Fall zeigt ausserdem, dass neue diagnostische Verfahren, wie die MR-Traktographie, eine genauere Darstellung der strukturellen Zusammenhänge und so eine bessere diagnostische Einschätzung präoperativ ermöglichen.