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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Die Inzidenz und Langzeitergebnisse von intrathorakalen Lymphknotenmetastasen beim metastasierten Nierenzellkarzinom

Meeting Abstract

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  • Natalie Kudelin - Dr. Horst- Schmidt- Klinik, Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Servet Bölükbas - Dr. Horst- Schmidt- Klinik, Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Joachim Schirren - Dr. Horst- Schmidt- Klinik, Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocFO 1.9

doi: 10.3205/11dgt36, urn:nbn:de:0183-11dgt362

Published: September 19, 2011

© 2011 Kudelin et al.
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Hintergrund: Ziele dieser Studie waren die Untersuchung der Inzidenz der intrathorakalen Lymphknotenmetastasierung und des Langzeitüberlebens nach thorakaler Metastasenresektion bei metastasiertem Nierenzellkarzinom.

Methodik: Nach Zustimmung der Ethikkommission wurde zwischen Januar 1999 und Dezember 2009 anhand prospektiv erhobener Daten eine retrospektive Analyse bei Patienten mit Resektion von Metastasen eines Nierenzellkarzinoms mit systematischer Lymphknotendissektion in kurativer Absicht durchgeführt. Untersucht wurden der krankheitsfreie Intervall von der Nephrektomie bis zur Diagnosestellung der Metastasen, die systemische Chemotherapie vor der chirurgischen Intervention, die Operationsmethoden, die patho-histologischen Ergebnisse, die Morbidität, Mortalität und das Überleben.

Ergebnisse: In die Analyse konnten 116 Patienten (82 Männer; Alter: 61,7±9.0 Jahre) eingeschlossen werden. Bei 108 Patienten konnte eine komplette Resektion durchgeführt werden (93,1%). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 41 Monate. Das mediane Gesamtüberleben betrug 73.7±7.6 Monate mit einem 5- Jahresüberleben von 49% sowie einem 10- Jahresüberleben von 21%. Die Morbidität- sowie Mortalitätsraten betrugen 13.8% und 0.9%. In 12,9% der Fälle fanden sich hiläre und in 33,6% der Fälle mediastinale Lymphknotenmetastasen. Das Patientenalter (≥70 Jahre; p=0.003), das weibliche Geschlecht (p=0.016) und die Metastasenanzahl (≥2 Metastasen; p=0.012) sind mit einem niedrigeren Überleben nach pulmonaler Metastasenresektion vergesellschaftet. Sowohl ein kurzes (<24 Monate, p=0.15) oder langes (≥60 Monate, p=0.10) krankheitsfreies Intervall von der Nephrektomie bis zur Diagnosestellung der Metastasen als auch die Anwesenheit thorakaler Lymphknotenmetastasen (p=0.10) oder die Art der Lungenresektion (p=0.80) zeigen keinen statistisch signifikanten Effekt auf das Überleben auf. Das Patientenalter bleibt der einzige statistisch signifikante Prognosefaktor bei der multivariaten Analyse.

Schlussfolgerungen: Die pulmonale Metastasektomie kann sicher durchgeführt werden und ist mit einem guten Langzeitüberleben vergesellschaftet. Eine systematische Lymphknotendissektion sollte bei der hohen Prävalenz der thorakalen Lymphknotenmetastasierung (46%) gefordert werden. Intrathorakale Lymphknotenmetastasen haben keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben.