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Arthroskopischer Revisions-Bankart-Repair - MR-Assessment der Labrum-Rekonstruktion und der glenoidalen Anker-Bioresorption
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Die Rezidivschulterinstabilität nach primärem Bankart-Repair liegt bei 5-25%. Der arthroskop. Revisions-Bankart-Repair und die offenen Schulter-Restabilisierung gelten als operative Standard-Revisionsverfahren, ohne Literatur basierte Überlegenheit eines dieser beiden Verfahren. Die adäquate Darstellung und Adressierung der Pathologie mit exaktem Kapselshift zur Konstruktion des Neo-Labrums sind Vorteile der arthroskopischen Revisions-OP, deren quantitative Auswertung bis dato nicht erfolgt ist. Die glenoidale Anker-Biodegradierung wird bei der primären Stabilisierung in der aktuellen Literatur zunehmend untersucht, beim Revisions-Bankart-Repair wurde diese Fragestellung bis dato nicht hinterfragt.
Methodik: 25 Pat. mit arthroskop. Revisions-Bankart-Repair (primär arthroskopische Stabilisierung mit Bio-Fadenankern, Revision mit knotenfreien Bio-Fadenankern; G1 34,8J) und 25 Pat. mit primärem arthroskop. Bankart-Repair mit knotenfreien Bio-Fadenankern (G2; Alter 26,5J) sowie 25 Probanden mit unverletztem Kapsellabrumkomplex (G3; Alter 27,7J) unterzogen sich einer standardisiertem MRT-Untersuchung (Stir+T1/512 cor. DE sag., PDW+PDW Spir axial; ohne KM). Der anteriore und inferiore Labrumslope (a/iLS) bzw. Labrum-Glenoid-Höhenindex (a/iLGHI) wurden für G1+2+3 analysiert und die ossäre Reaktion um die Anker (0-III°) sowie die Anker-Biodegradierung (0-III°) für G1+2. Die klinisch radiologische Untersuchung der G1+2 erfolgte 12 Mo postoperativ mit einheitlichem Scoressystem (Walch-Duplay, Rowe sowie CM).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der Labrumslope ist für G1 signifikant (p< 0,05) anterior (aLS 21,9° ± 2,4/ aLGHI 2,6 ± 0,7) und inferior (iLS 23,7° ± 3,0/ iLGHI 2,2 ± 0,3) ggüber G2 (aLS 24,6° ± 3,0/ aLGHI 3,0 ± 0,6; iLS 25,4°± 2,6/ iLGHI 2,5 ± 0,5) und G3 (aLS 24,6° ± 2,3/ aLGHI 3,2 ± 0,9; iLS 25,0° ± 1,8/ iLGHI 2,3 ± 0,3) vermindert. Die Scores dokumentieren einen reduzierten klin. Status von G1 (WD=86,8±5,4; Rowe=88,4±6,1; CM=95,1±6,2) gegenüber G2 (WD=91,8±3,1; Rowe=90,4±3,2; CM=98,1±3,2). Die Außenrotation ist bei G1 (hAR= 4,7°/tAR=8,7°) signifikant reduziert ggüber G2 (hAR= 1,7°/tAR=3,9°) (p< 0,05). Die ossäre Reaktion (OR) ist in G1 ggüber G2 sign. verstärkt (G1 2,9°/G1 1,1°; p< 0,05), die Ankerbiodegradierung vergleichbar (G1 1,5°/G2 1,4°) ohne klin. radiologischen Anhalt auf eine Fremdkörperreaktion o. osteolytische Knorpelknochendefekte.
Aufgrund der adäquaten anterio-inferioren Kapselreduktion ermöglicht die arthroskopische Revisions-Bankart-Repair ein klinisch gutes Outcome, trotz reduziertem Slope des rekonstruierten Neo-Labrums im quantitativen MR-Assessment. Die Verwendung von Bio-Implantaten zum Revisions-Bankart-Repair generiert eine starke ossäre Reaktion verglichen zum primären Bankart-Repair, daher ist für Revisionseingriffe die Verwendung von biodegradierbaren Ankern eingeschränkt zu sehen.