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Die RIME Studie – eine clusterrandomisierte kontrollierte Studie zur Reduktion von potentiell inadäquater Medikation in der Hausarztpraxis – Studienprotokoll
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Published: | September 14, 2011 |
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Hintergrund: Unangemessene Arzneimittelverordnungen, Arzneimittelnebenwirkungen und Medikamentwechselwirkungen sind bei älteren, multimorbiden Patienten relativ häufig vorzufinden. Die RIME Studie testet, ob die Implementierung einer verkürzten PRISCUS-Liste (Liste inadäquater Medikamente für Senioren in Deutschland) den Anteil unangemessener Medikation bei älteren Patienten reduzieren kann – verglichen mit einer Kontrollintervention, die nur allgemeine Empfehlungen enthält.
Material und Methoden: Die allgemeinmedizinischen Abteilungen in Hannover und Witten/Herdecke erarbeiten zunächst eine praktikable Kurzform (MAGIC) des umfassenden geriatrischen STEP-Assessments. Grundlage dazu bilden die Ergebnisse und Erfahrungen mit der Anwendung von STEP in Hausarztpraxen in der Priscus I Studie. Das kurze MAGIC-Assessment wird relevante Gesundheitsprobleme und Parameter erfassen, deren Kenntnis Basis für eine rationale Pharmakotherapie im Alter darstellt. Die bestehende PRISCUS-Liste [1] wird unter Federführung des pharmakologischen Kooperationspartners zu einer PRISCUS-Shortlist für den alltäglichen Praxisgebrauch kondensiert. Die allgemeinmedizinischen Partner entwickeln mit qualitativen Methoden (Fokusgruppen, Expertenworkshops) ein Schulungsprogramm, das die erfolgreiche Implementierung der PRISCUS-Shortlist in den Praxen der Interventionsgruppe sicher stellen soll. Für die Feldphase werden 140 Hausarztpraxen mit insgesamt 1.680 multimorbiden Patienten eingeschlossen. Die Studie ist dreiarmig: in Arm 1 werden nur die Hausärzte geschult, in Arm 2 Hausärzte und Praxispersonal; demgegenüber werden in Arm 3 lediglich allgemeine Empfehlungen ausgesprochen (Scheinintervention). Nach einem follow up von 12 Monaten werden die Anzahl verordneter unangemessener Arzneimittel sowie u.a. eingetretenen Nebenwirkungen, Sterblichkeit, Anzahl von Krankenhausaufnahmen, Lebensqualität, Behandlungszufriedenheit und Kosten ausgewertet.
Ergebnisse: Liegen nicht vor, da die Studie erst im Frühjahr 2011 begonnen hat.
Schlussfolgerung/Implikation: Wir erwarten eine Reduktion von potentiell inadäquater Medikation in den Interventionsgruppen. Ziel der Studie ist es, die Medikationsqualität bei älteren Patienten in der hausärztlichen Versorgung zu verbessern.