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Forum Medizin 21, 45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Zusammenarbeit mit der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin

22.09. - 24.09.2011, Salzburg, Österreich

Berufs- und Lebenszufriedenheit von Allgemeinmedizinern in Mecklenburg-Vorpommern – eine qualitative Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christin Löffler - Institut für Allgemeinmedizin, Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • author Juliane Riedel - Institut für Allgemeinmedizin, Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • author Silke Völker - Institut für Allgemeinmedizin, Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • author Attila Altiner - Institut für Allgemeinmedizin, Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • author Eva Drewelow - Institut für Allgemeinmedizin, Universität Rostock, Rostock, Deutschland
  • author Anja Wollny - Institut für Allgemeinmedizin, Universität Rostock, Rostock, Deutschland

45. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Forum Medizin 21. Salzburg, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11fom124

doi: 10.3205/11fom124, urn:nbn:de:0183-11fom1247

Published: September 14, 2011

© 2011 Löffler et al.
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Text

Hintergrund: Schon seit einiger Zeit wird v.a. im angloamerikanischen Raum die Frage diskutiert, wie zufrieden Ärzte mit ihrem Beruf und ihrer Berufsausübung sind. Besonders der Zusammenhang zwischen Berufszufriedenheit und Arbeitsleistung steht dabei im Mittelpunkt des Interesses. Internationale Studien belegen, dass unzufriedene Mediziner weniger produktiv und effizient arbeiten; häufiger krankheitsbedingt ausfallen; eher andere Berufe ergreifen oder eine Frühverrentung in Betracht ziehen; unnötige Medikamente und Untersuchungen verordnen; weniger Zeit für ihre Patienten aufwenden; betroffene Patienten unzufrieden sind und dadurch eine geringere Adhärenz aufweisen. Insgesamt führt eine niedrige Berufszufriedenheit von Ärzten also zu einer verringerten Qualität medizinischer Versorgung. Auf der anderen Seite kann eine hohe Berufszufriedenheit dazu beitragen, die Effizienz des Gesundheitssystems in relevantem Maß zu steigern. In unserer Studie konzentrieren wir uns auf die Berufszufriedenheit von Allgemeinmedizinern in Mecklenburg-Vorpommern. Schon heute leidet diese Region, v.a. in ländlichen und strukturschwachen Gebieten, unter einem Mangel an Hausärzten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden in der Vergangenheit eine Reihe von strukturellen Anreizen diskutiert und teilweise umgesetzt. Nicht diskutiert wurde bisher der Einfluss der Berufszufriedenheit auf die Niederlassung als Hausarzt. Das hier vorgestellte Projekt zielt darauf ab, Antworten auf diese wichtige Frage zu geben.

Material und Methoden: Derzeit führen wir mit Hausärzten in Mecklenburg-Vorpommern narrative Interviews durch. Die Auswahl der Interviewpartner erfolgt auf Basis des theoretical sampling d.h. wann immer sich in den Interviews herausstellt, dass ein bestimmtes Merkmal Einfluss auf die Berufszufriedenheit hat (z.B. das Arbeiten in einer Gemeinschaftspraxis, die Lage der Praxis, der Familienstand etc.) wird das Sample so erweitert, dass eine weitergehende Analyse in Bezug auf dieses Merkmals erfolgen kann. Für die Interviews steht ein Pool von ca. 40 Ärzten zur Verfügung, die sich zu einem Interview bereit erklärt haben. Die Interviews werden ton-aufgezeichnet, vollständig transkribiert und auf Grundlage der Grounded Theory kodiert und analysiert.

Ergebnisse: Unsere Studie zielt darauf ab, zu ergründen, wovon die wahrscheinlich durch komplexe Faktoren bedingte Berufs- und Lebenszufriedenheit von Allgemeinmedizinern in Mecklenburg-Vorpommern letztendlich bestimmt wird. Vorrangiges Ziel der Studie ist es, diesbezügliche Defizite und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen und damit zu einer qualitativ besseren Versorgung von Patienten in Mecklenburg-Vorpommern beizutragen.

Schlussfolgerung/Implikation: Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten, die dem prognostizieren Ärztemangel v. a. in strukturschwachen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns entgegenwirken.