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Was kann getan werden, um die Versorgung von Menschen am Lebensende zu verbessern? Ergebnisse einer Delphi-Studie
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Published: | September 14, 2011 |
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Hintergrund: In der ersten Phase eines gesundheitswissenschaftlichen Forschungsprojekts wurden sechs Kernziele für die Verbesserung der Palliativversorgung entwickelt [1]. Der vorliegende Beitrag stellt erste Ergebnisse aus der laufenden zweiten Projektphase vor, in der Maßnahmen definiert und priorisiert werden, um diese Ziele zu realisieren.
Material und Methoden: Durchgeführt wird eine dreistufige Delphi-Befragung von Akteuren auf der Meso- und Makroebene des Gesundheitswesens. Eingeladen waren 331 Repräsentanten unterschiedlicher Institutionen (z.B. Fachgesellschaften, Selbstverwaltung, Patientenorganisationen, Krankenkassen). Einschlusskriterien: Verantwortlichkeiten auf Bundes- oder Länderebene, fachliche Berührungspunkte mit der Versorgung Schwerstkranker und Sterbender. In der ersten Delphirunde haben die Teilnehmer Vorschläge unterbreitet (Fragebogen, Freitexte), die aus ihrer Sicht geeignet sind, um die Ziele [1] zu realisieren. Auswertung mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Die generierten Maßnahmen wurden den Teilnehmern in der zweiten Delphirunde vorgestellt, wobei jede Maßnahme auf einer fünfstufigen Skala von „überhaupt nicht zielführend“ bis „sehr zielführend“ bewertet wurde.
Ergebnisse: 107 Personen nahmen an der ersten Delphirunde teil (51% Ärzte, ansonsten Wirtschafts-, Rechts-, Pflege-, Sozialwissenschaften u.a.). Aus den Freitextantworten wurden 37 Maßnahmen generiert. In der zweiten Runde wurden 14 der 37 Maßnahmen als besonders zielführend eingeschätzt:
- Entwicklung von Qualitätsmaßstäben an Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen
- Etablierung eines flächendeckenden Case-Managements bei komplexem Versorgungsbedarf
- Ausbau des Angebots berufsgruppenübergreifender Fortbildungen
- Unterstützung der allgemeinen Palliativversorgung durch bedarfsorientierte Mitversorgung durch Palliativ-Spezialisten
- Konsequente Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung
- Stärkung der allgemeinen Palliativversorgung durch Fort- und Weiterbildung
- Förderung des Praxiskontakts von Medizinstudenten mit schwerstkranken und sterbenden Patienten
- Intensive Vermittlung von palliativen Inhalten in der Ausbildung der Pflegeberufe
- Enge Zusammenarbeit von Palliativ-Spezialisten mit Hausärzten und Pflegediensten (z. B. Fallbesprechungen)
- Regelhafte Einbindung von Angehörigen in Entscheidungsfindungen
- Versorgungsforschung
- Dokumentierter Behandlungsplan für jeden Palliativpatienten
- Einheitliche Behandlungsdokumentation über unterschiedliche Einrichtungen und Dienste hinweg
- Flächendeckende Etablierung von Angeboten der Kurzzeit-Palliativpflege zur Entlastung von Angehörigen.
Schlussfolgerung/Implikation: Inhaltliche Schwerpunkte sind Patientenorientierung, Zusammenarbeit und Qualifizierung von Gesundheitsberufen. Deutlich wird der Entwicklungsbedarf der hausärztlich und pflegerisch getragenen allgemeinen Palliativversorgung. Es folgt eine dritte Delphirunde zur Priorisierung innerhalb der 14 Maßnahmen, um Entscheidungshilfen für abgestufte nächste Schritte zu geben.