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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Das Kosten-Analyse-Dreieck als Methodik der ökonomischen Analyse großer Forschungsvorhaben

Meeting Abstract

  • Stefan Müller-Mielitz - Institut für effiziente klinische Forschung (IEKF), Münster
  • Uwe Kehrel - Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie, Münster
  • Kurt Becker - APOLLON Hochschule für die Gesundheitswirtschaft, Bremen
  • Georg Müller-Fürstenberger - Lehrstuhl für Umwelt- und Kommunalökonomie, Trier
  • Christian Ohmann - Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS), Düsseldorf
  • AJW Goldschmidt - Internationales Health Care Management Institut (IHCI), Trier

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds005

doi: 10.3205/11gmds005, urn:nbn:de:0183-11gmds0058

Published: September 20, 2011

© 2011 Müller-Mielitz et al.
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Einleitung/Hintergrund: Im Rahmen der ökonomischen Analyse von Forschungsprojekten muss das Problem gelöst werden, dass erstens im Umfeld nicht vorhandener Märkte die „Kosten-Nutzen-Analyse“ (KNA) schwer durchzuführen ist und zweitens, die Zielorientierung eines Projektes nicht hinreichend für eine ökonomische Analyse im Projekt definiert ist. Bei großen Forschungsvorhaben (Kompetenznetze, Spitzencluster, Biomaterialbanken) sind viele intangible, nicht monetär messbare, Nutzen vorhanden, die die KNA zuungunsten des Nutzens verzerren. Eine Quantifizierung von Nutzen fällt schwer, da in Forschungsvorhaben oft keine oder gering aussagekräftige quantifizierbare Zielvorstellungen getroffen werden.

Material und Methoden: Um eine Systematik für die ökonomische Analyse in mehrjährigen und großen Projekten zu bringen eignet sich eine Kombination von akzeptierten ökonomischen Methoden: Das Kosten-Analyse-Dreieck besteht aus einer Kosten-Analyse (KA), einer optionalen KNA und einer betriebswirtschaftliche Kosten-Analyse (bKA), die das Projekt für eine Verwertung nach Projektende analysiert. Mit den drei Methoden sind drei ökonomische Perspektiven möglich, die die Meso-Ebene (KA), die Makro-Ebene (KNA) und die Mikro-Ebene (bKA) abdecken. Dabei kann die Perspektive wechseln von der Institutionellen Sichtweise auf die volkswirtschaftliche, so dass sich die Methodik für verschiedene Perspektiven eignet.

Ergebnisse: Wichtiges Bindeglied der Analyse ist die Benennung des Outputs (Zielorientierter Ansatz). Der Output wird in zwei Ausprägungen definiert: Als tangibler Output, der messbare Ergebnisse bezeichnet und als intangibler Output, der nicht messbare Ergebnisse bezeichnet. Der Output kann im Projekt geplant oder ungeplant erfolgt sein und direkt auf das Ergebnis/Projekt oder indirekt das Projekt beeinflussen. Daraus ergibt sich eine Outputmatrix, die bei der Herleitung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu dem Projekt helfen kann. Im weiteren Projektverlauf sind dazu weitere Analysen, wie eine Kosten-Nutzen-Analyse notwendig, die einen Vergleich ermöglichen und auch ein Benchmark zwischen Projekten ermöglicht.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Das vorgeschlagenen methodische Vorgehen wurde in einem ersten Beispielprojekt erprobt und muss in der Forschercommunity diskutiert und anhand anderer Projekte validiert werden. Das Vorgehen bietet bei öffentlich geförderten Projekten einen ersten Ansatz, eine ökonomische Basis für eine Verwertungsstrategie zu erarbeiten.

Danksagung: Die Arbeit wird unterstützt durch die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. im Rahmen des Projekts V072-01 „Forschungseffizienz“.