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Entstehung von Tonsillolithen – Ein Fallbericht
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Unter Tonsillolithen versteht man Konkremente in den Tonsillen. Große Tonsillolithen sind selten, jedoch finden sich kleinere Konkremente zwischen 1 und 7 mm relativ häufig als radiologischer Zufallsbefund. Ob Tonsillolithen Beschwerden verursachen, ist von deren Größe und Lokalisation abhängig.
Methode: Wir berichten über einen 44-jährigen Patienten mit pharyngealem Fremdkörpergefühl und Schluckschmerzen. Ein zunächst nur auf der linken Seite diagnostizierter Tonsillolith wurde subtotal entfernt. Zwei Jahre später wurden bilaterale Tonsillolithen durch eine Tonsillektomie komplett entfernt und deren Zusammensetzung und Struktur durch Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie und Elementanalyse untersucht.
Ergebnisse: Die Hauptkomponenten der untersuchten Tonsillolithen sind Calcium und Phosphat. Lichtmikroskopisch finden sich multilokuläre Verkalkungen innerhalb der Krypten. Abhängig von der Größe der Konkremente, lässt sich ein zwiebelschalenartiges Wachstumsmuster nachweisen. Rasterelektronenmikroskopisch ist die Oberfläche mit einem Biofilm aus Stäbchen, Kokken und Spirochäten bedeckt. Eine lokalisierte Immunantwort zeigt sich im Gewebe neben den Verkalkungen. Die Wachstumstendenz der Tonsillolithen wurde mit 0,5 g über einen Zeitraum von zwei Jahren geschätzt.
Schlussfolgerung: Konkremente in den Tonsillenkrypten sind mit einem Biofilm bedeckt. Ursachen für das Wachstum können Veränderungen in der Zusammensetzung des Speichels, lokale Infektionen und eine Veränderung der Zusammensetzung des Biofilms sein. Durch die Tonsillektomie mit kompletter Entfernung der Konkremente kann dieser Prozess gestoppt werden.