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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Larynxpapillomatose – 5 Beispiele unterschiedlicher Verläufe

Meeting Abstract

  • corresponding author Sina Lehmann - Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • Katharina Stölzel - HNO-Klinik Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Andreas Kaufmann - Gynäkologie – Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Andreas Albers - HNO-Klinik Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod035

doi: 10.3205/11hnod035, urn:nbn:de:0183-11hnod0355

Published: April 19, 2011

© 2011 Lehmann et al.
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Die Larynxpapillomatose (LP) tritt mit zwei Häufigkeitsgipfeln als juvenile und adulte Form auf. Sie wird in über 90% durch niedrigrisiko Humane Papillomviren (HPV) Typ 6 und 11 hervorgerufen. Bei der juvenilen Form wird eine Infektion perinatal bzw. in der Kindheit als Ursache angesehen, während bei der adulten Form eine Übertragung durch sexuelle Kontakte als wahrscheinlich gilt. Fünf Kasuistiken werden einander gegenübergestellt und diskutiert. Es werden die Fälle dargestellt von a) zwei Patienten, die im Alter von 15. bzw. 24. Monaten eine durch häufige Op-Intervalle ausgezeichnete LP entwickelten, und bei denen kürzlich eine Impfung mit dem quadrivalenten HPV-Impfstoff erfolgte, b) einer 35-jährigen Patientin mit HPV16 assoziierter LP, die ein Larynx-CA und ein mit dem gleichen Virustyp assoziiertes Cervix-CA entwickelte, c) eines 34-jährigen Patienten, der im Verlauf bronchopulmonale Papillome und ein nicht-kleinzelliges Lungen-CA entwickelte und d) einer Patientin, bei der im Alter von 63 Jahren eine LP erstmals diagnostiziert wurde. LP werden durch eine persistierende HPV-Infektion hervorgerufen. Klinisch stehen zunächst die, durch die Papillome hervorgerufenen respiratorischen Probleme im Vordergrund. Das therapeutisch durchgeführte „debulking“ führt zu einer temporären Besserung der Symptome, aber es muss hinterfragt werden, ob es einen nachhaltigen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung hat. Die von uns dargestellten Kasuistiken werfen die Frage auf, ob eine generelle „Empfänglichkeit“ für HPV-Infektionen oder nur gegenüber bestimmten Typen vorliegt. In jedem Fall wäre eine präventive HPV-Impfung zu erwägen, um eine Immunität gegenüber den Hochrisikotypen zu induzieren, welche die Entwicklung von HPV-assoziierten Karzinomen verhindern könnte.