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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Durchführbarkeit und erste Ergebnisse der Tonsillotomie ohne automatisierte Koagulation

Meeting Abstract

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  • corresponding author Hermann Wecker - Evang. Kliniken Bonn, Bonn
  • Markus Bücheler - Evang. Waldkrankenhaus, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod073

doi: 10.3205/11hnod073, urn:nbn:de:0183-11hnod0733

Published: April 19, 2011

© 2011 Wecker et al.
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Hintergrund: Seit Ende des 20. Jahrhunderts erfuhr die Tonsillotomie eine Renaissance bei der Behandlung der kindlichen Obstruktiven Schlafpanoe. Dies ist vor allem auf das deutlich geringere Risiko bedrohlicher Nachblutungen bei der Teilentfernung der Tonsillen im Vergleich zur kompletten Tonsillektomie zurückzuführen. Während anfangs als chirurgisches Instrument vor allem der CO2-Laser benutzt wurde, wurde später über eine Vielzahl von Methoden zur partiellen Abtragung der Tonsillen beschrieben wir der KTP- Dioden- und der Nd-YAG-Laser, Radiofrequenzchirurgie, Coblation, „harmonisches Skalpell“ oder mono- und bipolare Nadel. Allen diesen Verfahren gemeinsam ist neben der schneidenden Komponente eine mehr oder weniger ausgeprägte automatisierte Koagulation der Oberfläche. In der neueren Literatur wurde lediglich in einer Veröffentlichung die Tonsillotomie mit einer Schere beschrieben.

Methoden: Wir berichten über eine Reduktion der Tonsillen mit dem Skalpell ohne jegliche thermische Koagulation. Lediglich bei Blutungen aus der Schleimhaut der Gaumenbögen musste ausnahmsweise koaguliert werden nicht jedoch die Oberfläche der Resttonsille.

Ergebnisse: Der Vorteil dieser Operationstechnik ist die einfache Durchführbarkeit und der deutlich geringere technische Aufwand. Dies wird anhand eines Videos demonstriert werden. Bei 20 operierten Patienten traten keine Nachblutungen auf, die postoperativen Wundbeläge waren deutlich reduziert, die Patienten gaben wenig Schmerzen an.

Schlussfolgerung: Die Tonsillotomie kann gut mit dem Skalpell durchgeführt werden. Eine Koagulation der verbleibenden Tonsillenoberfläche ist nicht nötig. Dieses Verfahren ist mit wesentlich geringerem apparativem Aufwand verbunden und damit konstengünstiger als die überwiegend in der Literatur beschriebenen Methoden.