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Palliative Tumortherapie – eine Fallstudie
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Published: | April 19, 2011 |
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Ausgangslage: 60-jährige Patientin mit cT4cN2cMx SD-Ca, ED 01/06. OP alio loco: Hypopharynx-Ösophagusdefekt, Einriß der Pars membranacea tracheae, Blutung aus dem Vena azygos-System, Duktus thoracicus-Läsion.
Therapie: Naht der Trachea, Clipping der Azygosvenen und des Ductus thoracicus, Cricoidteilresektion, Rekonstruktion des Hypopharynx und Ösophagus mit einem mikrovaskulär-anastomosierten Jejunumtransplantat, Verschluß des Tracheostoma trotz N. recurrensparese rechts; Remission bis 09/08; solitäres mediastinales Lymphom, Sternum-Metastase und dringender Verdacht auf Rezidivmetastase im LEVEL III ipsilateral. Exstirpation der erreichbaren Metastasen mit Re-Tracheostomie, Re-ND unter Erhalt der Cricoid-Zirkumferenz und Schonung des Jejunuminterponats, Resektion der Sternum-Metastase, RTX Hals und Mediastinum (bei non-response der Radio-Jod-Therapie).
Verlauf: LASER-chirurgische Abtragungen von Tumorgewebe. Dann progrediente Kompression des Jejunum-Interponates und Infiltration des Larynx. LE unter Erhalt des Jejunum-Interponates. Postoperativ 3x A.carotis communis-Blutung, Untergang des Jejunum-Interponates. A. carotis communis-Unterbindung ohne zentrale Neurologie. Resektion des Jejunum und Rekonstruktion der Schluckpassage mit einem salivary bypass. Halsweichteilrekonstruktion mit einem M. pectoralis-major-Lappen unter Erhalt des ipsilateralen, in die V. cephalica implantierten Port-Systems. Bis 11/2010 kein klinisch relevantes Tumorsubstrat, Gewichtszunahme (+5 kg), sehr gute Compliance. Intercurrent mehrfach Obstruktion des Salivary-Bypass mit der Notwenigkeit wiederholter operativer Rekanalisierungen.
Conclusio: Unter Einbeziehung des Patienten in die Entscheidungsprozesse kann die oftmals hochgradig risikobehaftete Palliativchirurgie durchaus zielführend sein.