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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Onkolytische Therapie fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome des Kopf-Halsbereichs mit zielgerichteten und armierten Masern Virus Vektoren

Meeting Abstract

  • corresponding author Karim Zaoui - Universitäts-HNO-Klinik und NCT, Heidelberg
  • Sascha Bossow - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg
  • Christian Großardt - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg
  • Christof von Kalle - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg
  • Guy Ungerechts - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod280

doi: 10.3205/11hnod280, urn:nbn:de:0183-11hnod2808

Published: April 19, 2011

© 2011 Zaoui et al.
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Masern Virus Vektoren (MV) auf Basis des Impfstammes zeigen ein hohes onkolytisches Potential auf verschiedenen Tumoren in präklinischen Modellen und sind seit 2005 in der klinischen Erprobung beim Ovarialkarzinom, Multiplen Myelom und Glioblastom. In dieser Studie konnte erstmals die effiziente Onkolyse durch MV auf verschiedenen Plattenepithelkarzinom-Zelllinien des Kopf-Halsbereichs gezeigt werden. Durch Verblindung des viralen Attachmentproteins H für die natürlichen Rezeptoren SLAM und CD46 sowie Fusion eines anti-EGFR Einzelkettenantikörpers wurde ein zielgerichtetes Virus generiert, das spezifisch Tumorzellen mit starker Expression des EGFR infiziert. Zur Steigerung des onkolytischen Effektes wurde zusätzlich eine Transkriptionskassette mit dem Suizidgen Cytosin-Desaminase in das virale Genom integriert. Durch dieses Arming kann in infizierten Zellen das nichttoxische Antimykotikum 5-Fluorcytosin (5-FC) in das toxische Chemotherapeutikum 5-Fluoruracil (5-FU) umgewandelt werden. Anhand von in vitro und in vivo Versuchen wurde der virotherapeutische Effekt des neu generierten MV-CD-antiEGFR alleine und in Kombination mit 5-FC evaluiert. Im Xenograft Modell der Maus mit subkutan implantierten Tumoren (HNO97) konnte durch intratumorale Applikation von MV-CD-antiEGFR eine signifikante Tumorwachstumshemmung mit Verbesserung des Gesamtüberlebens gezeigt werden, die in Kombination mit 5-FC nochmals signifikant verbessert war.

Fazit: Armierte und zielgerichtete MV ermöglichen einen onkolytischen Therapieansatz fortgeschrittener Kopf-Halstumore und sind ein interessanter Kandidat für eine klinische Translation im Rahmen einer Phase I Studie für Patienten mit therapierefraktären/rezidivierten und inoperablen Plattenepitheltumoren aus dem Kopf-Halsbereich.