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Untersuchung zur „Lateralisation“ von Pistons nach Stapesplastik
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Trotz hoher Erfolgsquoten der Stapeschirurgie ist in einigen Fällen eine Revisionsstapesplastik indiziert. Hier sind die primären Komplikationen vom sekundären Fehlschlagen zu unterscheiden. Die Gründe sind nur durch eine erneute Mittelohrexploration hinlänglich zu untersuchen. Neben der Arrosion des langen Ambossschenkels ist in der Literatur eine „Lateralisation“ des Prothesenschafts beschrieben. Die Ursachen sollen anhand unseres Patientenguts untersucht werden.
Methoden: Retrospektiv wurden in unserer Klinik seit 1991 vorgenommene Revisionen nach Stapesplastik analysiert. Bezüglich des Mechanismus des „Herauswanderns“ wurden die Stellung des Pistons sowie dessen Beziehung zur Fußplatte intraoperativ analysiert. Weiterhin wurden elektronen- und lichtmikroskopische Untersuchungen für die Auswertung herangezogen.
Ergebnisse: Es wurden 44 Revisionseingriffe vorgenommen. Bei den untersuchten Fällen lag ein unterschiedliches Ausmaß der Arrosion des langen Ambossschenkels vor. Neben einer „Lateralisation“ der Prothese fiel in einigen Fällen die Verdrehung ihrer Achse auf. Die histologischen Untersuchungen an Ambossfragmenten ergaben keinen Anhalt für entzündliche oder durchblutungsbedingte Veränderungen. Wie in frühren Studien beobachtet, konnte ein Bindegewebswachstum auf dem Piston nachgewiesen werden.
Diskussion: Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse und unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur halten wir es für wahrscheinlich, dass der Mechanismus der „Lateralisation“ auf Zugkräften von Bindegewebsfasern basiert, die den Steigbügel aus dem ovalen Fenster heraus nach lateral ziehen. Ferner gibt es Hinweise, die auf ein unterschiedliches Anwachsen der Bindegewebsfasern abhängig vom Prothesentyp schließen lassen.