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Veränderte Zytokinexpression in stimulierten Leukozyten von Patienten mit chronischem Tinnitus aurium
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Patienten mit chronisch-dekompensiertem Tinnitus zeigen häufig eine erhöhte psychologische Stressbelastung. Emotionaler Stress kann zu Veränderungen im peripheren Blut über die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse sowie über das immunologische System führen. In dieser Studie wurde daher die Expression von Interleukin 6 (IL-6) und Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-alpha) in stimulierten Leukozyten aus dem peripheren Blut bei Patienten mit chronischem Tinnitus bestimmt und mit einem gesunden Kollektiv verglichen.
Methoden: Die Leukozyten wurden in vitro mit 50 ng/ml Phorbol-12-myristat-13-acetat zusammen mit 1 µM Ionomycin stimuliert. 24 h nach Kulturanlage wurde der Zellüberstand entnommen und die Konzentration der Expression von IL-6 und TNF-alpha mit dem Cytometric-Bead-Array-Kit (Beckton-Dickinson) bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit einer gesunden, alters-korrelierten Kontrollgruppe mittels Mann-Whithney-U-Test verglichen.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte sich eine signifikant erhöhte Expression von IL-6 und TNF-alpha unter den Tinnituspatienten.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass es bei Patienten mit chronischem Tinnitus zu proinflammatorischen Veränderungen im peripheren Blut kommt. Dieses Potential könnte den durch die Krankheit bedingten psychologischen Stress reflektieren. Zudem könnte diese Bestimmung auch als objektiver Biomarker für zukünftige Longitudinalstudien bei Tinnitus dienen.