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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Experimentelle Untersuchungen zur Belastung des langen Ambossschenkels bei der Applikation von Stapesprothesen

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Lauxmann - Institut für Technische und Numerische Mechanik, Stuttgart
  • Dirk Beutner - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Jan-Christofer Lüers - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Karl-Bernd Hüttenbrink - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Albrecht Eiber - Institut für Technische und Numerische Mechanik, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod394

doi: 10.3205/11hnod394, urn:nbn:de:0183-11hnod3949

Published: April 19, 2011

© 2011 Lauxmann et al.
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Die Fixierung einer Steigbügelprothese am langen Ambossfortsatz ist mit einem Verletzungsrisiko für die Ossikelkette und dem Innenohr behaftet. Unklar ist, wann mit Schädigungen der Ossikelkette zu rechnen ist und wie hoch die tatsächlich applizierten Kräfte bei verschiedenen Stapesprothesen sind. Ziel der Studie ist es, die maximal mögliche Kraft zu bestimmen, die am langen Ambossfortsatz bei der Applikation von Stapesprothesen aufgebracht werden darf, bevor es zu einer Schädigung kommt und diese mit den in unserem artifiziellen Modell erreichten Kräften zu vergleichen. Hierzu wurden Kraft-Verschiebungskurven an insgesamt 6 frischen Felsenbeinen experimentell ermittelt. Die gewonnenen Daten wurden direkt mit tatsächlich aufgebrachten Kräften bei der Implantation in einem artifiziellen Modell, welches mit einer 3-D Kraftmesszelle gekoppelt ist, verglichen. Hierzu wurden 107 Implantationen von 25 Chirurgen mit verschiedenen Prothesen gemessen. Die Messergebnisse zeigen, dass die maximal zulässigen Kräfte in lateral-medialer Richtung bei circa 750 mN liegen. In anterior-posterior Richtung verhält sich die Kette hingegen steifer und die Maximalkräfte liegen bei circa 600 mN. Es stellt sich heraus, dass bei der Implantation aktueller Prothesen, welche einen Clip-Mechanismus oder ein Formgedächtnis aufweisen, die maximal zulässige Kraft in keinem Fall überschritten wird. Bei der Applikation von Prothesen, welche manuell durch „crimpen“ fixiert werden, sind die Applikationskräfte im Mittel zwar zulässig, liegen aber in mehr als 7% der Fälle im Schädigungsbereich. Diese Ergebnisse geben Aufschluss über die zulässigen sowie die tatsächlich applizierten Kräfte am langen Ambossschenkel bei verschiedenen Prothesentypen und bilden die Grundlage für zukünftige Entwicklungen.

Unterstützt durch: Deutsche Forschungs Gemeinschaft (DFG)