Article
Multifrequente, binaurale Messung von DPOAE und ASSR zur Schätzung des Hörverlustes
Search Medline for
Authors
Published: | April 19, 2011 |
---|
Outline
Text
Hörstörungen von Kindern werden zunehmend früher diagnostiziert. Für eine möglichst genaue Quantifizierung des Hörverlustes, notwendig für das Festlegen des therapeutischen Procedere, werden möglichst genaue Messdaten benötigt. Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) und Auditory Steady State Responses (ASSR) ermöglichen eine frequenzspezifische Erfassung des Hörverlustes. Die Messzeit der DPOAE ist kurz, sie lassen sich jedoch bei Hörverlusten größer als 50 dB nicht mehr nachweisen. ASSR sind im gesamten Dynamikbereich des Hörens messbar, haben jedoch sehr lange Messzeiten. Ziel dieser Studie war die Optimierung des Messablaufs bei Erhalt der Ergebnisqualität.
Zur Reduzierung der Messzeit wurden ein Reizparadigma und ein automatisierter Messablauf eingesetzt, welche eine simultane, multifrequente und binaurale Messung der DPOAE und ASSR ermöglichen (Rosner et al. 2011). Die Methode wurde zunächst an 10 normal hörenden Probanden und 23 Patienten mit cochleärem Hörverlust evaluiert. 20 Kinder (4–14 Jahren) wurden in gleichem Messaufbau unter Videosedierung untersucht, Kinder zwischen 6 Monaten und 4 Jahren (n=22) im Spontanschlaf oder in ITN während eines operativen Eingriffs.
Es konnte eine hochsignifikante Korrelation (r=0,85) zwischen der subjektiven Tonschwelle und der DPOAE/ASSR Schwelle mit einem Schätzfehler von 1.9 dB (SD=10,0 dB) beobachtet werden. Die Gesamtmessdauer (beide Ohren) war signifikant abhängig von der Anzahl der mit ASSR bestimmten Hörschwellen (23–59 Minuten bei 8 Frequenzen. Die Hörschwellenschätzung (in Zusammenschau mit Audiometrie, TEOAE und BERA) bei Säuglingen und Kleinkindern gaben insbesondere bei Tieftonhörverlusten wesentliche Zusatzinformationen.
Unterstützt durch: DFG