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Wachstum von Bindegewebe auf CI-Elektroden in vivo – Interpretation von Impedanzmessungen
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Published: | April 19, 2011 |
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Cochlea-Implantate stellen inzwischen den Standard zur Behandlung taub geborener Kinder bzw. postlingual ertaubter Erwachsener dar. An Stelle der mechanischen Signalübertragung über Gehörknöchelchen und Basilarmembran tritt die elektrische Stimulation der Zellen des Hörnerven über einen in die Cochlea inserierten Elektrodenträger mit bis zu 22 verschiedenen elektrischen Kanälen. Nach der Imlantation bildet sich Bindegewebe um den Elektrodenträger, welches sich in einem Anstieg der Impedanzen an den einzelnen Elektrodenkontakten niederschlägt.
Typischerweise erhöhen sich die gemessenen Impedanzwerte während der ersten zwei bis drei Wochen nach Implantation und erreichen dann ein Plateau bis zum Beginn der elektischen Stimulation. Unter dem Einfluss der elektrischen Stimulation ist eine temporäre Reduktion der gemessenen Impedanzwerte zu beobachten. Der Anstieg der Impedanzen war zuerst an basalen und erst später an weiter apikal gelegenen Kontakten zu beobachten. Dies lässt sich durch ein im basalen Bereich der Cochlea beginnendes bzw. stärkeres Bindegewebswachstum erklären. Ein ähnlicher Effekt wurde unter Verwendung mikrostrukturierter Silikonoberflächen beobachtet. Strukturen entlang des Elektrodenarrays scheinen das Bindegewebewachstum zu beschleunigen, zirkuläre Strukturen sind in der Lage, es zu verlangsamen. Beide Beobachtungen lassen sich durch ein von der Eintrittsstelle in die Cochlea ausgehenden Bindegewebswachstum erklären.
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