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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Untersuchung des wachstumsinhibierenden Effektes von Dexamethason auf Fibroblasten bei Freisetzung aus dem Silikon von Cochlea-Implantaten

Meeting Abstract

  • Antonia Wrzeszcz - Klinik u. Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Hannover
  • Gentiana Wenzel - Klinik u. Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Daniel Haamann - DWI an der RWTH Aachen e.V., Aachen
  • Günter Reuter - Klinik u. Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Barbara Dittrich - DWI an der RWTH Aachen e.V., Aachen
  • Ingo Nolte - Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik u. Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod514

doi: 10.3205/11hnod514, urn:nbn:de:0183-11hnod5149

Published: April 19, 2011

© 2011 Wrzeszcz et al.
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Text

Einleitung: Die Insertion von Cochlea-Implantaten ins Innenohr bedingt häufig Entzündungsreaktionen und Fibrosierung an der Oberfläche. Dadurch kommt es zu Impedanzerhöhungen bei der elektrischen Stimulation. Bei laserbasierten Implantaten mit Lichtleitern kann das aufwachsende Bindegewebe das Laserlicht vermindern. Die Zielstellung ist eine reduzierte Zelladhärenz, erzielt durch Hydrogelbeschichtung und Wachstumsinhibition von Fibroblasten durch Freisetzung von Dexamethason.

Methode: Die Freisetzung des Dexamethasons erfolgte aus dem Trägermaterial des Implantats (Silikon, 5%w/w), welches eine zusätzliche Hydrogelschicht (Polyethylenglycol Prepolymer) erhielt. Es wurden beladene, unbeladene, beschichtete und unbeschichtete Silikonfäden in vitro mit Kulturen fluoreszierender Fibroblasten kokultiviert. Die qualitative Analyse erfolgte licht- und fluoreszenzmikroskopisch, quantitativ durch Zellzählung mittels Neubauer Kammer.

Ergebnisse: Konzentrationen von 100 ng/ml Dexamethason im Zellkulturmedium bewirkten eine Zellzahlverringerung um 30%. In Wells mit Dexamethason-beladenen Proben reduzierte sich die Fibroblastenanzahl um 70% im Vergleich zu den unbeladenen. Bei den Hydrogel-beschichteten Proben gab es in der Gesamtzellzahl im Well keinen signifikanten Unterschied zu den unbeschichteten, aber es wuchsen 96% weniger Zellen direkt auf der Probe.

Schlussfolgerung: Durch die Diffusion des freigegebenen Wirkstoffs ins Medium konnte eine Reduzierung des Fibroblastenwachstums im gesamten Well erreicht werden. Das Hydrogel verhindert die direkte Zellbesiedelung der Probenoberfläche. Das Material verringert insertionsbedingte Entzündungsreaktionen und eignet sich somit zur Verbesserung der Funktionalität von Cochlea-Implantaten. Die Effektivität des Versuchsansatzes wird in vivo in Langzeitstudien im Innenohr überprüft.

Unterstützt durch: DFG, Transregio 37, A5