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Genotoxische Effekte von Nikotin an menschlichen Nasenschleimhaut-Miniorgankulturen
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Tabakrauchinhaltsstoffe sind Risikofaktoren für Karzinome des oberen Aerodigestivtraktes. Für das suchtinduzierende Nikotin konnten dabei in verschiedenen menschlichen Gewebearten, wie z. B. Tonsillengewebe, Lymphozyten, Speicheldrüsengewebe oder Nasenschleimhaut, genotoxische Effekte nachgewiesen werden. Miniorgankulturen der Nasenschleimhaut stellen ein geeignetes Modell zur Analyse der repetitiven oder permanenten Exposition gegenüber Nikotin dar, da sie die in vivo Situation gut reflektieren. Ziel dieser Studie war die Darstellung Nikotin vermittelter DNA-Schäden nach einer längerfristigen Nikotinexposition an humanen nasalen Miniorgankulturen.
Methoden: Tumorfreies Gewebe nasaler Schleimhaut wurde im Rahmen von Nasennebenhöhlenoperationen entnommen. Daraus wurden 1 mm3 große Gewebewürfel geschnitten und 21 Tage in 24-well Zellkulturplatten als Miniorgankulturen (MOK) kultiviert. Diese wurden gegenüber 1 µM und 1 mM Nikotin über einen Zeitraum von 21 Tagen exponiert und das Nährmedium sowie Nikotin alle zwei Tage erneuert. Genotoxische Effekte wurden an den Tagen 7, 14 und 21 mit dem Comet Assay nach enzymatischer Einzelzellisolierung analysiert.
Ergebnis: Die Exposition mit 1 µM und 1 mM Nikotin führte im Comet Assay nach 7 Tagen zu einer signifikanten dosisabhängigen DNA-Migration. Nach 14 und 21 Tagen der Nikotinexposition konnte ein Rückgang der induzierten DNA-Schäden im Vergleich zu dem 7 Tageswert festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Miniorgankulturen sind geeignet, um längerfristige Fremdstoffexpositionen zu untersuchen. Die hier vorliegenden Ergebnisse bestätigen Versuche an Lymphozyten, bei denen es bei längerer Exposition zu einem Rückgang der DNA-Strangbrüche kam. Weitere Versuche sollen klären, ob dies durch eine Enzyminduktion vermittelt wird.