gms | German Medical Science

82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Management des posttraumatischen Aneurysmas der Carotis interna in der Keilbeinhöhle

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author Andrey Pomorzev - HNO Klinikum Fulda, Fulda
  • Konrad Schwager - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Kopf-, Hals- und plastische Gesichtschirurgie, Fulda
  • Erich Hofmann - Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Fulda

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod637

doi: 10.3205/11hnod637, urn:nbn:de:0183-11hnod6371

Published: April 19, 2011

© 2011 Pomorzev et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Pseudoaneurysmen der A. carotis interna nach Schädelbasisfraktur durch den Karotiskanals stellen ein schwerwiegendes Begleitereignis mit einer Hochrisikosituation dar.

Patientin: Eine 78jährige Patientin erlitt im Rahmen eines Sturzes eine Schädelbasisfraktur mit Beteiligung des Kanals der A. carotis interna links. Die Fraktur erfasste darüber hinaus den Optikuskanal (nulla lux auf dem linken Auge). Wegen der Beteiligung des Karotiskanals erfolgte eine digitale Substraktionsangiographie, die eine Läsion der A. carotis interna mit Ausbildung eines Pseudoaneurysmas in die linke Keilbeinhöhle zeigte.

Behandlungsoptionen: Ziel war die Risikominimierung bei Ruptur bzw. Intervention. Das Einbringen eines Stents wurde aufgrund der Gefahr der Abknickung bei ungünstiger Lokalisation als kritisch gesehen. Ein Verschluss der ACI schied ebenfalls aus, da keine ausreichende Versorgung über die Gegenseite bestand. Die weitere Option eines extra/intrakraniellen Bypasses wurde wegen des perioperativen Risikos eines Schlaganfalls von 10–15% nicht in Betracht gezogen. Eine Optikusdekompression bei Sehnervschädigung schied wegen des Aneurysmas aus.

Eigenes Vorgehen: Da die Keilbeinhöhle keine Fraktur zeigte und lediglich das kleine Ostium naturale bestand, haben wir uns zu einer abwartenden Haltung entschieden, unter der Vorstellung, dass ein rupturiertes Aneurysma sich in der Keilbeinhöhle selbst tamponieren würde. Kontrollbildgebungen zeigten bis dato keine Größenprogredienz der Läsion.

Schlussfolgerungen: Frakturen durch den Carotiskanal erfordern immer eine angiographische Abklärung. Im Falle einer Aneurysmaausbildung ist dann ein therapeutischer Weg in Abhängigkeit von Patientensituation und Frakturmuster im Sinne einer Risikominimierung zu suchen.