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Effizienz der Früherkennung eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms mittels Erfassung durch standardisierte Fragebögen
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Published: | April 19, 2011 |
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Einleitung: Bei steigendem Kostendruck in der schlafmedizinischen Versorgung wird zu diagnostischen Zwecken intensiv nach einfachen, praktikablen Screeningmethoden gesucht. Wir gehen der Frage nach, ob eine durch standardisierte Fragebögen gestützte Anamnese hinsichtlich Tagesschläfrigkeit, Schlafqualität, Angst, Depression und gesundheitsbezogener Lebensqualität in der Vordiagnostik schlafbezogener Atmungsstörungen (SBAS) valide Ergebnisse erzielen kann.
Methoden: 135 Patienten (m=110, w=25, Alter 55,4±12,9 Jahre, BMI 31,6±5.9 kg/m2) mit Verdacht auf Schlafapnoe wurden parallel zur Polysomnografie (PSG) mittels Epworth Sleepiness Scale (ESS), Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), Zung Self-Rating Depression Scale (SDS)/Self-Rating Anxiety Scale (SAS) und MOS-36 Item Short Form Health Survey (SF36) befragt. Untersucht wurde der statistische Zusammenhang zwischen den ermittelten Scores und dem AHI. Es wurden die Korrelationskoeffizienten nach Spearman berechnet.
Ergebnisse: Keiner der Scores, der durch die 5 Fragebögen erhoben wurde, korreliert signifikant mit dem AHI. Jedoch zeigen drei Items (1, 5, 7) der ESS eine positive Korrelation (p < 0,05). Die im SF36 ermittelten Werte sind schlechter als im Normkollektiv, korrelieren jedoch nicht mit dem AHI.
Diskussion: Die untersuchten Fragebögen eignen sich in der jetzigen Form nicht zur Vorhersage oder Einschätzung des Schweregrades eines OSAS und sind keine geeignete Entscheidungsgrundlage in der schlafmedizinischen Stufendiagnostik. Es werden subjektive Befindlichkeitkeiten erfragt, die nicht spezifische Symptome des OSAS sind. Dem „nicht erholsamen Schlaf“ können verschiedenste Krankheiten zugrunde liegen. Die Fragebögen können somit lediglich Hinweise auf Störungen geben, die in einer PSG spezifiziert werden müssen.