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95th Annual Meeting of the Southwest German Association of Otorhinolaryngologists

16. - 17.09.2011, Heidelberg

Sentinel-Node-Biopsie bei malignen Melanomen der Kopf-Hals-Region

Meeting Abstract

  • corresponding author Jochen Deutsch - HNO-Klinik, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen, Deutschland
  • Christoph Löser - Hautklinik, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen, Deutschland
  • Edgar Dippel - Hautklinik, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen, Deutschland
  • K.-Wolfgang Delank - HNO-Klinik, Klinikum Ludwigshafen, Ludwigshafen, Deutschland

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 95. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Heidelberg, 16.-17.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnosw04

doi: 10.3205/11hnosw04, urn:nbn:de:0183-11hnosw041

Published: July 11, 2011

© 2011 Deutsch et al.
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Hintergrund: Die Sentinel-Node-Biopsie (SNB) ist eine etablierte Staging-Untersuchung bei malignen Melanomen, die eine Tumordicke von mehr als 1 mm aufweisen. Aufgrund des komplizierten Lymphabstromes der Kopf-Hals-Region ist der Stellenwert der SNB bei dort lokalisierten malignen Melanomen noch unklar. Die aktuelle AWMF-Leitlinie „Malignes Melanom der Haut“ empfiehlt daher als Alternative zur SNB die Durchführung einer selektiven Neck dissection. Eine Überarbeitung der Leitlinie ist jedoch geplant.

Methoden: Die SNB wurde im Rahmen der interdisziplinären Kooperation mit dem hiesigen Hauttumorzentrum durchgeführt. Auf der Basis einer strukturierten Nachsorge wurde der weitere Krankheitsverlauf beobachtet.

Ergebnisse: Im Zeitraum 02/2010 – 04/2011 wurden 11 SNB durchgeführt. Die Tumordicke des malignen Melanoms betrug zwischen 0,7 mm und 7,8 mm. In den exstirpierten Gewebeproben fanden sich bis zu 14 Lymphknoten. In 2 Fällen waren die Lymphknoten in der Gl. parotidea lokalisiert. Bei 2 von 11 Patienten wurden histopathologisch Lymphknotenmetastasen festgestellt. Bei einem der 9 Patienten ohne Lymphknotenmetastasen manifestierte sich nach 10 Monaten eine zervikale Lymphknotenmetastase in derselben Region.

Schlussfolgerung: Im Zusammenhang mit der aktuellen Literatur muss das Konzept der SNB bei malignen Melanomen der Kopf-Hals-Region weiterhin überprüft werden. Die Durchführung der SNB z.B. bei intraparotidealen Lymphknoten sehen wir kritisch.


Literatur

1.
Schultz ES, Schuler G. Malignes Melanom. Diagnostik und Therapie. HNO. 2005; 53: 928-939.
2.
Doting EH, de Vries M, Plukker JT, et al. Does sentinel lymph node biopsy in cutaneous head and neck melanoma alter disease outcome? J Surg Oncol. 2006;93: 564-570.