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Progression der Geographischen Atrophie – Einfluss des Partnerauges
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Published: | February 2, 2011 |
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Hintergrund: Das Wachstum von Atrophiearealen bei der AMD zeigt eine hohe interindividuelle Variabilität. Hier soll untersucht werden, ob der Status des Partnerauges Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit besitzt.
Methoden: Insgesamt wurden 300 Augen mit GA (193 Patienten), die im Rahmen der FAM (Fundus Autofluorescence in age-related macular degeneration)-Studie rekrutiert wurden, in drei Gruppen – basierend auf der Diagnose des Partnerauges – eingeteilt: Partnerauge mit (1) GA, (2) früher AMD oder (3) choroidaler Neovaskularisation. Die GA Fläche der Studienaugen wurde mittels semiquantitativer Bildverarbeitungs-Software in Fundusautofluoreszenz-Aufnahmen quantifiziert und die Progressionsraten wurden mittels eines gemischten linearen Zufallseffektmodells berechnet.
Ergebnisse: Bei Erstuntersuchung konnten Gruppe (1) 148 Patienten, (2) 16 Patienten und Gruppe (3) 29 Patienten zugeteilt werden. Die univariate Analyse ergab eine durchschnittliche populationsspezifische GA-Progressionsrate von 1,64mm²/Jahr (95% KI [1,478; 1,803]) für Gruppe 1, 0,74mm2/Jahr [0,146; 1,342] für Gruppe 2 und 1,36mm2/Jahr [0,937; 1,787] für Gruppe 3. Obwohl sich ein signifikanter Einfluss der GA Größe bei Erstuntersuchung auf die GA-Progressionsrate zeigte, erbrachte die Korrektur für diesen Parameter einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Krankheitsstatus des Partnerauges und der Krankheitsprogression (Multivariate Analyse, bedingter F-Test: GA-Größe bei Erstuntersuchung: p=0,001, Diagnose des Partnerauges: p=0,033).
Schlussfolgerungen: Es besteht ein Zusammenhang zwischen GA-Progression und dem Krankheitsstatus des Partnerauges. Diese Ergebnisse weisen auf eine manifestationsabhängige Krankheitsaktivität hin. Die Identifikation von Parametern, die prognostischen Wert bzgl. der GA-Progressionsrate besitzen, helfen nicht nur dem Verständnis zu Grunde liegender Pathomechanismen, sondern auch zur Planung zukünftiger interventioneller Studien zur GA.