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Immunhistologische Charakteristika beim Bindehautmelanom
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Published: | February 2, 2011 |
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Hintergrund: Über die Biologie und Protein-Expressionsmuster beim Bindehautmelanom ist wenig bekannt. Wir analysierten die Expression verschiedener Antigene, die als Protoonkogene, Tumorsuppressor oder diagnostische Marker in der Melanomforschung von Bedeutung sind.
Methoden: Immunhistologie wurde bei 70 Paraffin-eingebetteten Proben von Bindehautmelanomen und 12 Bindehautnävi durchgeführt. Ein Immunoreaktiver Score (Remmele-Score, 0–12 Punkte) diente zur Quantifizierung der Anfärbung. Expressionmuster wurden zwischen den Gruppen verglichen. Die ROC-Analyse wurde verwendet, um das diagnostische Potential eines Markers zu evaluieren.
Ergebnisse: HSP-90 (p=<0.0001), PTEN (p=0.001), MCSP (p=0.0002) und PRAME (p<0.0001) konnten zwischen Melanomen und Nävi differenzieren. Die Bcl-2-Expression war beim Melanom höher als bei Nävi, jedoch diagnostisch nicht ausreichend sicher (p=0.04). Ungünstig lokalisierte Tumore (Fornix, Karunkel, palpebrale Bindehaut), die Lokalrezidive entwickelt hatten, exprimierten doppelt so viel HSP-90 wie rezidivfreie Tumore. Innerhalb der Melanomgruppe hatten Tumore mit einer MCSP-Expression <9.0 Punkten ein höheres Risiko für Rezidive (Cox HR=3.1) und ein kürzeres rezidivfreies Intervall (p=0.002) als bei einer MCSP-Expression >9.0 Punkte.
Schlussfolgerungen: Konjunktivale Melanozyten exprimieren differentiell Bcl-2, HSP-90, PTEN, MCSP und PRAME abhängig von ihrer Entität. Die HSP-90-, PTEN-, MCSP- und PRAME-Expressionsmuster können für die Differenzierung zwischen Melanomen und Nävi der Bindehaut wertvolle Zusatzinformationen liefern.