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173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Verteilung mesenchymaler Zellmarker im Hornhautendothel

Meeting Abstract

  • A. Tomaszewski - Essen; Institut für Anatomie, Universitätsklinikum Essen
  • J. Hu - Institut für Anatomie, Universitätsklinikum Essen
  • J. Lie - Rotterdam/Niederlande
  • B. Seitz - Homburg/Saar
  • D. Klein - Institut für Anatomie, Universitätsklinikum Essen
  • K.-P. Steuhl - Essen
  • S. Ergün - Institut für Anatomie, Universitätsklinikum Essen
  • T.A. Fuchsluger - Essen; Institut für Anatomie, Universitätsklinikum Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa69

doi: 10.3205/11rwa69, urn:nbn:de:0183-11rwa699

Published: February 2, 2011

© 2011 Tomaszewski et al.
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Hintergrund: Transparenz ist die Haupteigenschaft der funktionalen Hornhaut und ein Garant für die Sehschärfe. Verantwortlich für Aufrechterhaltung der Homöostase zwischen Flüssigsein- und -ausstrom ist das Hornhautendothel. Ein Verlust von Endothelzellen führt daher zwingend zur Erblindung, was eine Hornhauttransplantation notwendig macht. Mit der weltweiten Verbreitung von lamellären Transplantationstechniken erscheint die Herstellung von Endothelzellschichten in vitro sinnvoll. Detailliertes Wissen über Zellen mit Vorläufer- oder Stammzelleigenschaften für Hornhautendothelzellen und deren anatomische Lokalisation ist jedoch nicht genau identifiziert. Da diese Zellen den Ausgangspunkt für Ansätze des „Tissue Engineering“ darstellen könnten, haben wir systematisch die Verteilung von mesenchymalen (Stamm-) Zellcharakteristika in menschlichem und murinen Hornhautgewebe sowie der vorderen Augenkammer untersucht.

Methoden: CD44, CD73, CD90 und CD105 wurden in 1. Schnitten von Augen, 2. Schnitten von Hornhäuten und 3. „whole mount“ -Färbungen von Hornhautendothelzellen untersucht (Immunhistochemie, Glucose-oxidase, C57BL6 Mäuse und humanes Gewebe nach Einverständnis) um die Verteilung von mesenchymalen Zellen in der vorderen Augenkammer sowie in der Hornhaut nachzuweisen.

Ergebnisse: CD44 zeigte sich sowohl am peripheren Linsenepithels (Schnitt von Augen) als auch an Zellen des peripheren aber nicht des zentralen Hornhautendothels positiv (whole mount). Darüber hinaus konnten CD44 und CD73 an etwa 7% der Hornhautendothelzellen nachgewiesen werden, wobei sich eine clusterartige Verteilung zeigte. Die Expression von CD90 und CD 105 scheint am Hornhautendothel nur sehr gering vorhanden zu sein.

Schlussfolgerung: Die hier präsentierten Befunde zeigen erstmalig die anatomische Lage von Hornhautendothelzellen mit mesenchymalen Charakter. Der Nachweis von CD44 und CD73 im peripheren Hornhautendothel ist ein Hinweis darauf, dass die peripheren Abschnitte des Hornhautgewebes Zellen mit potentieller Stammzelleigenschaft beherbergen und für zukünftige Ansätze im Bereich des „Engineering“ von Endothellayern erfolgsversprechend sein könnten.