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173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Langzeitergebnisse nach Trabekulektomie bei uveitischem Sekundärglaukom im Rahmen einer juvenilen idiopathischen Arthritis

Meeting Abstract

  • K. Wiese - Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster
  • J. Koch - Münster
  • M. Rösel - Münster
  • C. Heinz - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa76

doi: 10.3205/11rwa76, urn:nbn:de:0183-11rwa764

Published: February 2, 2011

© 2011 Wiese et al.
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Hintergrund: Im Rahmen einer chronischen Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) können multiple Komplikationen, insbesondere auch ein Sekundärglaukom auftreten. Häufig ist eine konservative Therapie nicht ausreichend, so dass ein chirurgischer Eingriff zur Tensioregulierung erforderlich wird. Ziel dieser Arbeit ist es, die Langzeitanalyse der Erfolgsraten, Komplikationen und Folgeeingriffe einer Trabekulektomie (TE) mit Mitomycin C (MMC) bei JIA-Patienten mit Sekundärglaukom darzustellen.

Methode: Monozentrische retrospektive Studie von JIA-Patienten mit einem konservativ nicht zu kontrollierendem Sekundärglaukom, die eine standardisierte Trabekulektomie mit intraoperativer MMC (0,02%)-Applikation zur Drucksenkung erhielten.

Ergebnisse: Die Langzeitevaluation von 23 Augen (19 Patienten) mit einem mittleren Alter von 14,0±4,2 Jahren nach Trabekulektomie bei JIA-assoziiertem Sekundärglaukom mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 34 Monaten (Spanne 6–106 Monate) ergab einen absoluten Erfolg (IOD ≤21mmHg ohne Medikation) bei 52% der Augen, einen begrenzten Erfolg (IOD ≤21mmHg mit Medikation) bei 26% der Augen und einen Misserfolg bei 22% der Augen. Bei einem strikteren Limit für erfolgreiche Tensioregulierung von ≤15mmHg sind lediglich zwei Misserfolge mehr zu verzeichnen. Bei gleicher Erfolgsquote sinkt die Rate für begrenzten Erfolg (17,5%), während die Misserfolgsquote auf 30,5% ansteigt.

In der frühen postoperativen Phase waren mit absteigender Häufigkeit Komplikationen, wie eine Hypotonie (IOD ≤6 mmHg), Hypertonie (IOD ≥22mmHg), eine Aderhautabhebung, hypotone Makulopathie, Tenonzyste und Filterkissenleckage zu beobachten. Daher war bei 10 Augen in der frühen postoperativen Phase eine chirurgische Intervention wie eine zusätzliche Fixierung des Skleradeckels (22%) bei Hypotonie oder eine Deckelfadendurchtrennung (17%) bei Hypertonie zur Tensiokontrolle erforderlich.

Schlussfolgerung: Die standardisierte Trabekulektomie mit MMC ist ein im Langzeiterlauf effektiver Eingriff zur Tensioregulierung bei JIA-assoziiertem Sekundärglaukom. Insgesamt konnte der IOD mit diesem Eingriff bei 78% (≤21mmHg) bzw. bei 69,5% (≤15mmHg) der Augen erfolgreich (absoluter und eingeschränkter Erfolg) gesenkt werden. Jedoch benötigte fast die Hälfte der operierten Augen einen zusätzlichen Eingriff zur endgültigen Druckregulation.