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30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012)

11.01. - 14.01.2012, Nassfeld, Österreich

Die Behandlung von gemischt zweitgradigen Gesichtsverbrennungen des Erwachsenen unter Berücksichtigung des alloplastischen Epithelersatzes Suprathel®

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Rapp - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Marienhospital Stuttgart, Böheimstraße 37, D-70199 Stuttgart
  • F.F. Al-Shukur - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Marienhospital Stuttgart, Böheimstraße 37, D-70199 Stuttgart
  • U.C. Liener - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Marienhospital Stuttgart, Böheimstraße 37, D-70199 Stuttgart

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012). Nassfeld, Österreich, 11.-14.01.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dav79

doi: 10.3205/12dav79, urn:nbn:de:0183-12dav794

Published: August 7, 2012

© 2012 Rapp et al.
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Einleitung: Mit dem alloplastischen Epithelersatzes Suprathel® können zahlreiche gemischt zweitgradige Gesichtsverbrennungen auch mit zunächst kritisch erscheinenden Wunden ausbehandelt werden, ohne dass wesentliche Narben oder Funktionseinschränkungen verbleiben.

Material und Methode: Von Januar 2004 bis Dezember 2010 wurden im Stuttgarter Schwerbrandverletztenzentrum 365 Schwerbrandverletzte behandelt und retrospektiv ausgewertet.

196 Patienten mit Gesichtsverbrennungen: 145 Männer, 51 Frauen, Durchschnittsalter 42,7 Jahre, mittlere VKOF 20,9%, mittlerer ABSI 6,2; 48 Patienten mit Inhalationstrauma, davon 26 Patienten verstorben.

169 Patienten ohne Gesichtsverbrennungen: 117 Männer, 52 Frauen; Durchschnittsalter 44,4 Jahre, mittlere VKOF 13,1%, mittlerer ABSI 5,5. 13 Patienten mit Inhalationstrauma, davon 5 Patienten verstorben.

Ergebnisse: Von 196 Patienten mit Gesichtsverbrennungen wurden 153 Patienten nur mit Suprathel® behandelt. Bei 8 Patienten wurden die Gesichtsverbrennungen primär 2 bis 3 Wochen nach dem Unfall nach einer Nekrektomie mit Spalthauttransplantaten gedeckt. Bei 1 Patienten wurde ein gemischtes Vorgehen mit Suprathel® und Spalthauttransplantaten von vornherein geplant. Bei 34 Patienten wurde keine der oben genannten Therapien durchgeführt.

8 der primär mit Suprathel® behandelten Patienten (5,2%) benötigten eine sekundäre Spalthauttransplantation. Bei 145 Patienten (94,8%) heilten die Gesichtsverbrennungen nach ausschließlicher Suprathel®-Behandlung aus.

Schlussfolgerung: Die Verwendung des alloplastischen Epithelersatzes Suprathel® bei gemischt zweitgradigen Gesichtsverbrennungen führt zu guten kosmetischen und funktionellen Ergebnissen und zu einer erheblichen Vereinfachung der postoperativen Behandlung. Durch die Membraneigenschaften und die Zusammensetzung von Suprathel® aus Polylactid kommt es zu einer raschen und stabilen Epithelialisierung von Gesichtsverbrennungen. Die Grenzen der Suprathel®-Behandlung finden sich dort, wo großflächige drittgradige Verbrennungen vorliegen. Diese Gesichtsverbrennungen müssen nach wie vor mit Spalthauttransplantaten versorgt werden.