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Ergebnisse der deutschen Multicenterstudie zur Untersuchung der prä- und postoperativen Lebensqualität, Angst und Depressivität beim primären Hyperparathyreoidismus
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Beim primären Hyperparathyreoidismus (pHPT) werden neben den klassischen klinischen Symptomen wie unspezifischen Oberbauchbeschwerden, Nephrolithiasis und Hypertonus immer wieder auch neurospychologische und kognitive Symptome berichtet. Das Ziel der nun vorliegenden ersten deutschen Multizenterstudie war eine Untersuchung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, Angst und Depressivität von Patienten mit einem pHPT im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die aufgrund einer benignen Struma operiert wurden.
Material und Methoden: Bei 200 Patienten mit einem pHPT und 200 Patienten mit einer euthyreoten Knotenstruma (= Kontrollgruppe) erfolgte eine prä- und postoperative (2 Wochen, 6 und 12 Monate) Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, Angst und Depressivität. Als Messinstrumente wurden der Short Form-36 Health Survey (SF-36), der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) und der Patient Health Questionnaire (PHQ-9) verwendet.
Ergebnisse: Die Heilungsrate nach der erfolgten Operation betrug insgesamt 98%. Aufgrund der Diagnose eines Schilddrüsenkarzinoms wurden 20 Patienten aus der Studie ausgeschlossen. 75% der verbliebenen 380 Patienten (194 pHPT, 186 Strumen) waren weiblichen Geschlechts. Das Durchschnittsalter in der pHPT-Gruppe lag bei 58,5 Jahren, in der Struma-Gruppe bei 51,1 Jahren. Im Vergleich zur Kontrollgruppe und der gesunden Normalbevölkerung bestand präoperativ in der pHPT-Gruppe eine signifikant verminderte Lebensqualität. Zusätzlich wurde häufiger über depressive und ängstliche Symptome berichtet. Nach 12 Monaten postoperativ zeigte sich eine signifikante Verbesserung des körperlichen und mentalen Summenscores im SF-36 in der Gruppe der pHPT-Patienten im Gegensatz zur Struma-Gruppe. Psychologische Symptome (HADS, PHQ-9) waren signifikant rückläufig.
Schlussfolgerung: Beim pHPT wurden multizentrisch und auch im Vergleich zu einer Kontrollgruppe eine verminderte gesundheitsbezogene Lebensqualität, sowie vermehrte depressive und ängstliche Symptome nachgewiesen. Durch eine erfolgreiche Operation konnten diese Symptome reduziert und die körperliche und mentale Lebensqualität signifikant verbessert werden.