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Konsensdefinitionen von viszeralchirurgischen Komplikationen – eine systematische Übersicht
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Die Inzidenz von viszeralchirurgischen Komplikationen variiert beträchtlich zwischen verschiedenen Studien. Mangels standardisierter Definitionen der Komplikationen wurden in den letzten Jahren Konsensdefinitionen erarbeitet. Ziel der aktuellen Arbeit war eine systematische Zusammenstellung der verfügbaren Definitionen inklusive ihrer Verwendung und Ergebnisse.
Material und Methoden: Eine systematsiche Literaturrecherche (Pubmed, Medline, ISI Web of Science, The Cochrane Library) erfolgte zur Identifizierung von Studien mit Originaldaten zu Konsensdefinitionen entsprechend den PRISMA-Leitlinien.
Ergebnisse: Sieben Konsensdefinitionen wurden identifiziert: postoperative Pankreasfistel (POPF), Postpankreatektomieblutung (PPH), Verzögerte Magenentleerung (DGE), Anastomoseninsuffizienz nach anteriorer Rektumresektion (AL), Posthepatektomie Leberversagen (PHLF), Galleleckage nach Hepatobiliärer- und Pankreaschirurgie (BL) und Posthepatektomieblutung (PHH). Alle Definitionen berücksichtigen jeweils 3 Schweregrade. Die erste Definition (POPF) wurde 2005 veröffentlicht und seitdem 511 mal zitiert, während die mittlere Verfügbarkeit der Definitionen bei 3.1 Jahren liegt. Die mittlere Anzahl der Zitierungen pro Jahr ist 16.7. Entsprechend der neuen Definitionen liegen die medianen Komplikationsraten bei 23.1% (POPF), 5.0% (PPH), 22.8% (DGE), 8.0% (PHLF), 19.0% (BL), und 4.0% (PHH). Die Inzidenzen waren nicht signifikant unterschiedlich im Vergleich von retrospektiven und prospektiven Studien. Eine Validierung erfolgte bei allen Definitionen abgesehen von AL, BL und PHH.
Schlussfolgerung: In Abhängigkeit von dem Zeitpunkt der Veröffentlichung wurden die Konsensdefinitionen breit akzeptiert und häufig zitiert. Die aktuellen Übersicht belegt die Notwendigkeit und Praktikabilität von Konsensdefintionen in der Viszeralchirurgie.