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Frühkarzinome des oberen Gastrointestinaltraktes: Bei welcher Invasionstiefe beginnt die nodale Metastasierung?
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Zunehmend wird bei Frühkarzinomen des oberen Gastrointestinaltraktes (OGI) zusätzlich zur Unterscheidung mukosaler (pT1m) und submukosaler (pT1sm) Tumoren weiter nach Invasionstiefe in oberes (m1 bzw. sm1), mittleres (m2 bzw. sm2) und unteres Drittel (m3 bzw. sm3) subklassifiziert. Ziel dieser Subklassifikation ist die Verwendung als Surrogatmarker für das Vorliegen von Lymphknotenmetastasen im Hinblick auf die Rechtfertigung lokaltherapeutischer endoskopischer Therapieverfahren.
Material und Methoden: Präparate von Patienten (n=60) die wegen eines Frühkarzinoms des OGI einer chirurgischen Resektion mit Lymphadenektomie unterzogen worden waren wurden histopathologisch reevaluiert (22 Ösophaguskarzinome (n=14 Adenokarzinome, EAC, n=8 Plattenepithelkarzinome, SCC) und 38 Magenkarzinome (n=6 Cardia, n=17 Corpus, n=15 Antrum).
Ergebnisse: Insgesamt 11 Patienten (18,3%) hatten Lymphknotenmetastasen (22,7% bei Ösophaguskarzinomen/ 15,8% bei Magenkarzinomen). Kein Tumor war als pT1m1 zu klassifizieren. Bei den insgesamt fünf pT1m2-Tumoren wurde eine Lymphknotenmetastase gefunden (SCC, G3, L1). Bei keinem von 19 pT1m3 Tumoren wurden Lymphknotenmetastasen gefunden, ebenso bei keinem von zwölf pT1sm1-Tumoren. pT1sm2-Tumoren hatten eine Lymphknotenmetastasierungsrate von 30,8% (4 von 12). pT1sm3 Tumoren hatten eine Lymphknotenmetastasierungsrate von 54,5% (6 von 11).
Schlussfolgerung: Für Frühkarzinome des OGI-Traktes liegt die Lymphknotenmetastasierungsrate um 20%. Die Daten zur Subklassifikation sind diskrepant zu aktuellen Beobachtungen, dass die nodale Metastasierung bereits mit der tiefen mukosalen Infiltration beginnt.