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Das Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter: Aktuelle Epidemiologie
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Entsprechend des Statistischen Bundesamtes ist die Anzahl von Schädel-Hirn-Verletzungen im Kindesalter ansteigend. Als Ursache wird eine frühere Konfrontation der Kinder mit räderbetriebenen Freizeitgeräten (z.B. Laufrädern) vermutet. Wir führten eine prospektive Datenerhebung durch.
Material und Methoden: Es wurden alle Patienten im Alter von 0-18 Jahren erfasst, die im Jahr 2010 und 2011 aufgrund einer Schädel-Hirn-Verletzung (ICD 10; S06.0-9) behandelt wurden. Daten des Unfallmechanismus, des klinischen Status bei Aufnahme und der Behandlung wurden computergestützt erfasst. Das Signifikanzniveau wird auf p≤0,05 festgesetzt.
Ergebnisse: Die vorläufigen Auswertung (N=389; 1.1.2010 bis 31.12.2010) zeigt ein Überwiegen von Jungs (1,5:1). Die Schweregradverteilung nach Glasgow-Coma-Score (schwer: mittel: leicht) zeigte 95%: 2%: 3%. Die Altersverteilung entspricht: N <0 Jahre=43 (11,1%), N 1-4Jahre=181 (46,5%), N 5-10 Jahre=103 (26,5%), N 11-14 Jahre=42 (10,8%), N 15-18 Jahre=20 (5,1%). Der häufigste Grund des Schädel-Hirn-Trauma variiert gemäß des Alters signifikant (p<0,034). Im alter von 0-4 Jahren dominieren Stürze (49%), im Alter von 5-14 Jahren dominieren Verkehrsunfälle und Stürze (9,1% und 23,9%) und im Alter von 15-18 Jahren Verkehrsunfälle (2,9%), Autoinsasse 11% und Radfahrer 11%. Das zweite Quartal zeigt sich am stärksten betroffen (31,4%). Die meisten stationären Aufnahmen erfolgen am Freitag (18%) (p<0,43). Am häufigsten erfolgt die Einlieferung zwischen 19 und 20 Uhr (18%). Begleitverletzungen lagen bei Kindern unter 10 Jahren signifikant häufiger vor als bei älteren Kindern (p=0,024). Kranielle Operationen waren in 2,5% der Fälle notwendig, hierunter 5-mal eine Hemikraniektomie. Die durchschnittliche Liegedauer belief sich auf 2,5 Tage. Mehr als 2/3 der Kinder konnten direkt nach hause entlassen werden.
Schlussfolgerung: Die Hypothese, dass räderbetriebene Freizeitgeräte am Wochenende für den Anstieg der Verletzungen im Kindesalter beitragen, kann nicht bestätigt werden. Es sind hauptsächlich Stürze und Verkehrsunfälle im Alter von 4-10 Jahren am Wochenendanfang. Erschreckend ist die Anzahl von Stürzen (10%) <1Jahr. Es sind weitere präventive Maßnahmen zur Reduktion der Gesamtzahl notwendig.