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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Die postbariatrische Plastische Chirurgie und Ihre speziellen Herausforderungen

Meeting Abstract

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  • Adrian Dragu - Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Erlangen
  • Ulrich Kneser - Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Erlangen
  • Raymund E. Horch - Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch185

doi: 10.3205/12dgch185, urn:nbn:de:0183-12dgch1859

Published: April 23, 2012

© 2012 Dragu et al.
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Einleitung: Die weltweiten Eingriffszahlen bariatrischer Operationen steigen bereits seit Jahren und dieser Trend hat auch direkten Einfluss auf die medizinisch notwendigen Indikationen auf dem Gebiet der postbariatrischen Plastischen Chirurgie. Die Morbidität dieser Patientengruppe ist auf Grund der multiplen Nebenerkrankungen und der Adipositas als Grunderkrankungen überdurchschnittlich hoch. Somit müssen die Indikationen und die jeweilige Operationsplanung auf dem Gebiet der postbariatrischen Plastischen Chirurgie exakt definiert werden, um das Komplikationsrisiko dieser medizinisch notwendigen in der Regel aber elektiven Eingriffe so niedrig wie möglich zu halten.

Material und Methoden: Es gibt viele zu erhebende Parameter und Befunde die bei der Planung eines individuellen Therapieplans auf dem Gebiet der postbariatrischen Plastischen Chirurgie zu berücksichtigen sind. Hier sind insbesondere die Nebenerkrankungen (I), die Qualität des Hautweichteilmantels (II), die bereits vorhandenen Narben durch vorherige Operationen (III) und selbstverständlich die Wünsche des jeweiligen Patienten (IV) zu nennen. Unter Berücksichtigung dieser 4 Parameter wird dann ein individueller Therapieplan entwickelt.

Ergebnisse: Auf Grundlage von gewonnen Daten der Gewebeperfusion der Bauchwand bei postbariatrischen Plastischen Patienten sind die Anwendung von spezielle Suspensions- und Nahttechniken von großer Bedeutung. Auch die Gewebepräparation und die Gewebemobilisation sollten nach einem festen standardisierten Vorgehen durchgeführt werden. Ein intraoperativer Algorithmus verringert zusätzlich das postoparative Auftreten von Komplikationen wie Nachblutungen oder Serombildungen. Selbstverständlich sollte dem Operateur ein ausreichendes operatives Armamentarium mit ausreichender Erfahrung auf dem Gebiet der postbariatrischen Plastischen Chirurgie zur Verfügung stehen, um individualisierte Operationstechniken durchzuführen, die insbesondere bei Vorbestehenden Narben zur Sicherheit der geplanten Operation und deren Heilungsverlauf notwendig sind.

Schlussfolgerung: Die Beherrschung verschiedener Operationstechniken auf dem Gebiet der postbariatrischen Plastischen Chirurgie ist unbedingte Voraussetzung für ein individuelles operatives Vorgehen welches auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist. Ebenso wichtig sind exakte intraoperative Abläufe und festgelegte Standards welche nur in einem eingespielten Team erreicht werden können. Nur auf diese Weise lassen sich komplikationsarme postoperative Verläufe erreichen insbesondere in dieser multimorbiden Patientengruppe.