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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Was bringen virtuelle Planungen für die Umsetzung komplexer kraniomaxillofazialer Korrekturen – ein Erfahrungsbericht

Meeting Abstract

  • Nicolai Adolphs - Universitätsmedizin Berlin Charité, Klinik für MKG-Chirurgie, Centrum 9, Berlin
  • Horst Menneking - Universitätsmedizin Berlin Charité, Klinik für MKG-Chirurgie, Centrum 9, Berlin
  • Eric Arnaud - Hopital Necker Enfants Malades, Chirurgie plastique cranio-faciale, Unité de chirurgie cranio-faciale du departement de neurochirurg, Paris cedex
  • Hannes Haberl - Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Pädiatrische Neurochirurgie, Centrum 15 für Neurologie, Neurochirurgie, Psychiatrie, Berlin
  • Weichen Liu - Universitätsmedizin Berlin Charité, Klinik für MKG-Chirurgie, Centrum 9, Berlin
  • Erwin Keeve - Universitätsmedizin Berlin Charité, Klinik für MKG-Chirurgie, Centrum 9, Berlin
  • Bodo Hoffmeister - Universitätsmedizin Berlin Charité, Klinik für MKG-Chirurgie, Centrum 9, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch204

doi: 10.3205/12dgch204, urn:nbn:de:0183-12dgch2043

Published: April 23, 2012

© 2012 Adolphs et al.
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Einleitung: Die Planung komplexer kraniofazialer Korrekturen erfordert die Herstellung individueller 3D-Modelle, was sowohl mit apparativem als auch mit finanziellem Aufwand einhergeht. Moderne Softwareapplikationen erlauben zunehmend realistische OP-Simulationen, wodurch die Modellherstellung möglicherweise reduziert werden könnte. Inwiefern dies eine plausible Option darstellt, sollte anhand verschiedener kraniomaxillofazialer Anwendungen überprüft werden.

Material und Methoden: Bei verschiedenen Kasuistiken (Sekundärkorrektur bei Dish-Face, Ramusdistraktion bei komplexer postradiogener Wachstumsstörung, Hypertelorismuskorrektur bei kraniofazialer Spalte, Mittelgesichtsdistraktion bei DLKG) erfolgte auf der Basis von Dicom-Datensätzen sowohl die Herstellung konventioneller 3D-Schädelmodelle im Lasersinter-Verfahren wie auch die virtuelle Simulation komplexer skelettaler Verlagerungen. Die effektive operative Umsetzung konnte dann unter Zuhilfenahme von Informationen aus beiden Planungstools vorgenommen werden.

Ergebnisse: In allen Fällen ergänzten sich die Informationen aus beiden Planungstools bei vergleichbarem zeitlichem und finanziellem Aufwand sinnvoll. Die Simulationen stimmten gut mit den entsprechenden operativen Resultaten überein. Der Transfer der Planung wurde dabei von individuellen biologischen Gegebenheiten bestimmt. Wesentlicher Vorteil der virtuellen Methode ist die Möglichkeit, relativ einfach unterschiedliche Varianten durchzuspielen. 3D-Modelle haben aus chirurgischer Sicht jedoch einen „haptischen“ Vorteil.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Die Kombination aus 3D-Modell und virtueller Simulation wirkt bei komplexen kraniofazialen Korrekturen synergistisch. Der damit verbundene Mehraufwand läßt sich durch verbesserte Planungs-, Aufklärungs-, Dokumentations- und Instruktionsoptionen rechtfertigen.