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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Angeborener "Tumor" der Nabelschnur – Was verbirgt sich dahinter?

Meeting Abstract

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  • Ralf-Bodo Tröbs - Stiftung Marienhospital Herne, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Kinderchirurgische Klinik, Herne

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch230

doi: 10.3205/12dgch230, urn:nbn:de:0183-12dgch2302

Published: April 23, 2012

© 2012 Tröbs.
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Einleitung: Typische Fehlbildungen der Nabelschnur, wie die Persistenz des Ductus omphaloentericus oder des Urachusganges werden vom Kinderchirurgen meist problemlos eingeordnet. Daneben gibt es seltene Entitäten, deren Natur nicht sogleich offensichtlich ist und die eine spezifischen Handlungsweise erfordern.

Material und Methoden: Wir berichten über ein Frühgeborenes, bei dem im Alter von 15 Wochen eine Verdickung der Nabelschnur sonografisch diagnostiziert worden war.

Ergebnisse: Eine fetale Bradycardie in der 35. Woche führte zur Geburt (GG 1990 g) per Sectio caesarea. Die Nabelschnur war an ihrer fetalen Insertion tumorös verdickt und von blauer Farbe. Bei guter postnataler Adaptation zeigte das Neugeborene laborchemisch die Zeichen einer milden Verbrauchskoagulopathie. Begleitfehlbildungen bestanden in einer Hypoplasie der linken Niere und einer Aortenenge in Höhe der Nierenarterien.

Es erfolgten die chirurgische Nabelrevision mit Abtragung des Gebildes, das sich nach intraabdominell präperitoneal fortsetzte. Die Feingewebliche Untersuchung (Dr. Neid, Pathologie Bergmannsheil Bochum) ergab eine Zweigefäß-Nabelschnur mit Varikosis der frisch thrombosierter Vene.

Postoperativ Normalisierung der Gerinnungswerte und unkomplizierter weiterer Verlauf.

Schlussfolgerung: Eine ungewöhnliche Fehlbildung mit typischer Gerinnungs-Konstellation.

Die Kenntnis des Krankheitsbildes kann Ängste bei den Eltern schon im Vorfeld von Geburt und Operation abbauen.