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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Virtuelle Kameranavigation – wer könnte kalt starten?

Meeting Abstract

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  • Markus Paschold - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz
  • Werner Kneist - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch276

doi: 10.3205/12dgch276, urn:nbn:de:0183-12dgch2768

Published: April 23, 2012

© 2012 Paschold et al.
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Einleitung: Die Kameraführung ist essentieller Bestandteil laparoskopischer Operationen. Ziel dieser prospektiven Studie war es, individuelle Eigenschaften zu identifizieren, welche zu einem Vorteil bei der initialen Kameranavigation führen können.

Material und Methoden: 728 Studenten im 9. Semester absolvierten einen curricularen virtuellen Laparoskopiekurs. Die technischen Daten (Zeit, Bewegungsökonomie, Fehler) der Karmeranavigationsübungen für die 0°- und 30°-Optik wurden prospektiv erfasst. Individuelle Faktoren mit möglichem Einfluss auf die Leistung wurden uni- und multivariat analysiert. Eine interne Evaluation erfolgte anhand standardisierter Fragebögen.

Ergebnisse: Der Laparoskopiekurs wurde von 97% der Studenten mit „sehr gut“ und „gut“ bewertet. Von 13 untersuchten Faktoren hatten Geschlecht, Computerspielen, Selbsteinschätzung zur Feinmotorik, Berufswunsch Chirurgie, Zutrauen einer laparoskopischen Assistenz und das Interesse an einem Aufbaukurs signifikanten Einfluss auf das technische Ergebnis beider Übungen. Nach der multivariaten Analyse hatten für die Übung mit 0°-Optik Zutrauen einer laparoskopischen Assistenz (odds ratio 1,7 (1,17;2,45), p=0,005) und männliches Geschlecht (1,64 (1,15;2,34), p=0,006) unabhängig positiven Einfluss. Für die Übung mit 30°-Optik hatten Zutrauen einer laparoskopischen Assistenz (odds ratio 1,51 (1,02;2,22), p=0,039), männliches Geschlecht (1,51 (1,07;2,13), p=0,020), Selbsteinschätzung zur Feinmotorik (odds ratio 1,62 (1,16;2,27) , p=0,005) und Berufswunsch Chirurgie (odds ratio 1,48 (1,04;2,10), p=0,031) unabhängig positiven Einfluss.

Schlussfolgerung: Unter Simulationsbedingungen bildeten Selbstvertrauen, Geschicklichkeit und Interesse an der Chirurgie gute Voraussetzungen für die Kameranavigation. Bei Untrainierten erzielten Männer initial bessere Ergebnisse.