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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Ergebnisqualität endoluminaler Prothesen zur Behandlung ösophagealer Anastomoseninsuffizienzen

Meeting Abstract

  • Mario Colombo-Benkmann - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Münster
  • Emile Rijcken - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Münster
  • Ioannis Argyris - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Münster
  • Matthias Brüwer - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Münster
  • Norbert Senninger - Universitätsklinikum Münster /WWU, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch291

doi: 10.3205/12dgch291, urn:nbn:de:0183-12dgch2918

Published: April 23, 2012

© 2012 Colombo-Benkmann et al.
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Text

Einleitung: Die Behandlung von ösophagealen Anastomoseninsuffizienzen erfolgt durch endoluminale selbstexpandiere Prothesen (Stents). Ziel der vorliegenden Untersuchung war ein Vergleich zweier Stenttypen hinsichtlich ihres spezifischen Komplikationsspektrums.

Material und Methoden: Von 1999-2011 wurden 20 Patienten (Gruppe A: m:w 14:6; Alter 60 (±10[43-77]) mittels teilummantelter und 17 Patienten (Gruppe B: m:w 14:3; Alter 61 (±12[37-80]) mittels vollummantelter Nitinolstents bei Insuffizienzen von Ösophagogastrostomien (Gr.A 80%,Gr.B 82%) sowie von Ösophagojejunostomien (Gr.A 20%,Gr.B 18%) behandelt. Die Konstruktion der Anastomose erfolgte per Klammernahtgerät (Gr.A 90%, Gr.B 94%) bzw. per Handnaht. Stents der Gruppe A hatten einen Durchmesser von 28 mm und eine Länge von 10 cm (95%). Stents in Gruppe B hatten einen Durchmesser von 28-34 mm (p<0,001) sowie eine Länge von 8-12 cm (p=0.6). Eine neoadjuvante Radio-/ Chemotherapie erfolgte bei 10% (Gr.A) bzw. 65% (Gr.B) (p=0,001). Die statistische Analyse erfolgte per Mann-Whitney- und Fisher-Exact-Test.

Ergebnisse: In Gr. A wurde bei 40% keine initiale Abdichtung erreicht mit konsekutiver Revisionsoperation und Stententfernung bzw. Stentneuanlage . Bei 60% war die Stentabdichtung erfolgreich. Die Stententfernung erfolgte bei 25% komplikationslos, in 5% entstand ein Mukosaschaden mit Hautemphyem, bei 30% der Patienten verblieb der Stent aufgrund persistierender Insuffizienz (15%), Adhärenz am Hohlorgan (10%) und Lokalrezidiv (5%). In Gr. B erfolgte nach initialer erfolgreicher Abdichtung bei allen Patienten (Gr.A vs. B p=0.004) eine endoskopische Lagekorrektur bzw. Wechsel je eines Stents bei Dislokation, Stentleck und Insuffizienzpersistenz (24%) sowie die Stententfernung bei Revisionsoperation (12%). Bei den übrigen Patienten wurden die Stents nach 4 – 6 Wochen komplikationslos entfernt. Eine erneute Stentimplantation erfolgte bei Insuffizienzpersistenz (n=2).

Schlussfolgerung: Teilummantelte Stents mit geringerem Durchmesser weisen ein signifikant höheres Misserfolgsrisiko auf, wohingegen kein höheres Dislokationsrisiko bei vollummantelten Stents besteht. Vollummantelte Stents mit adäquatem Durchmesser sollten daher bevorzugt zur erfolgreichen Therapie von ösophagealen Anastomoseninsuffizienzen eingesetzt werden