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Veränderung des Aortendurchmessers im wahren und falschen Lumen nach endovaskulärem Entryverschluß bei chronischer Aortendissektion
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Der endovaskuläre Entryverschluß stell bei chronischer Expansion von Typ B Aortendissektionen (CEAD) derzeit die Therapie der Wahl dar. Die Veränderung des Aortendurchmessers sowie der Querschnittsfläche von wahrem und falschem Lumen sowie das aortale Re-Modelling nach Entryverschluß sind bisher jedoch wenig untersucht. Daher sollten an definierten Messpunkten (s.u.) Durchmesser und Querschnittsfläche vor und nach endovaskulärem Entryverschluß bei CEAD untersucht werden.
Material und Methoden: Analyse der DICOM Datensätze von 19 Patienten mit CEAD, die einem endovaskulären Entryverschluß unterzogen wurden. Die Durchmesser der verwendeten Endografts (Gore, Medtronic, Cook) lagen zwischen 30-44 mm bei Längen von 100-200 mm. Die Bestimmung der Durchmesser und der Querschnittsfläche von wahrem und falschem Lumen vor und nach Entryverschluß erfolgte auf definierten Höhen:
A: zwischen A. carotis communis links und A. subclavia links
B: in Höhe der Trachealbifurkation (distal Stentgraft)
C: Tr. coeliacus,
D: infrarenale Aorta
Die Messungen wurden nach Centerline-Rekonstruktion von zwei unabhängigen Untersuchern durchgeführt.
Ergebnisse: Der primäre technische Erfolg des Entryverschlusses lag bei 94.7%. Am Messpunkt B führte der Entryverschluß zur signifikanten Vergrößerung des Durchmessers im wahren Lumen (27.5 vs. 34 mm; p=0.043); sowie der Querschnittsfläche (242 vs. 534 mm2; p=0.001); am Messpunkt D zeigte sich eine Reduktion des Durchmessers des falschen Lumens (26.5 vs. 23 mm; n.s.) und eine signifikante Abnahme der Querschnittsfläche des falschen Lumens (336 vs. 227 mm2 , p=0.004) Hinsichtlich Remodelling der dissezierten Aorta zeigten sich folgende Ergebnisse: komplettes Re-Modelling 1 Patient, bei dem sowohl Entry als auch Re-Entry endovaskulär verschlossen wurden; bei den restlichen Patienten zeigte sich eine Thrombose des falschen Lumens im gestenteten thorakalen Aortenabschnitt bei kontinuierlicher distaler Perfusion des falschen Lumens.
Schlussfolgerung: Der endovaskuläre Entryverschluß bei CEAD hat einen hohen technischen Erfolg. Die signifikante Vergrößerung des wahren Lumens unmittelbar distal des Stentgrafts sowie die Abnahme der Querschnittsfläche im abdominalen Teil verdeutlicht, dass der Perfusionsdruck im falschen Lumen durch den Entryverschluß reduziert wird. Allerdings könnte die kontinuierlicher Perfusion des falschen Lumens möglicherweise den Ausgangsgpunkt für eine weitere Expansion darstellen.