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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Postoperative Morbidität und Letalität bei hepatozellulärem und intrahepatischem cholangiozellulärem Karzinom in nicht-zirrhotischer Leber

Meeting Abstract

  • Michael Heise - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung f. Transplantationschirurgie, Mainz
  • Maria Hoppe-Lotichius - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung f. Transplantationschirurgie, Mainz
  • Fernando Bittinger - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung f. Transplantationschirurgie, Mainz
  • Michael Pitton - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik f. Radiologie, Mainz
  • Gerd Otto - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung f. Transplantationschirurgie, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch443

doi: 10.3205/12dgch443, urn:nbn:de:0183-12dgch4438

Published: April 23, 2012

© 2012 Heise et al.
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Einleitung: Es liegen nur wenige Daten vor, anhand derer ein direkter Vergleich der postoperativen Komplikationen und Letalität bei hepatozellulärem Karzinom in nicht-zirrhotischer Leber (HCC-NC) und intrahepatischem cholangiozellulärem (ICC) Karzinom möglich ist

Material und Methoden: Perioperativer Verlauf von zirrhosefreien Patienten mit HCC-NC (n=92) und ICC (n=105), an der gleichen Einrichtung behandelt, wurde analysiert. Im Einzelnen sind dargestellt: Patienten- und Tumorcharakteristika, Art der chirurgischen Eingriffe, postoperativer Verlauf und Komplikationen

Ergebnisse: HCC-NC und ICC treten häufiger bei Männern auf. Diese Prävalenz ist jedoch weniger ausgeprägt beim ICC. Tumormarker sind unzuverlässig in der Diagnostik. Beim HCC-NC sind Gefäßinvasion, beim ICC dagegen lymphatische Metastasierung typische histomorphologische Eigenschaften. Große chirurgische Eingriffe waren bei 68% der HCC-NC- und bei 82% der ICC-Patienten erforderlich. Erweiterungen der Eingriffe an Gefäßen, Gallenwegen und extrahepatischen Strukturen waren in 20 bzw. 46% bei HCC-NC und ICC erforderlich. Die Komplikationsrate war bei beiden Entitäten vergleichbar, jedoch trat beim ICC signifikant häufiger ein perihepatischer Verhalt auf (p=0,008). Die Zahl der perioperativ erforderlichen Erythrozytenkonzentrate beeinflusste die Komplikationsrate, insbesondere die Leberdekompensation und die Verweildauer negativ. Prognostische Faktoren für Hospitalletalität waren Komplexität der Operation, Relaparotomien und Leberdekompensation (p=0,046, 0,034 und 0,002).

Schlussfolgerung: HCC-NC und ICC erfordern überwiegend große chirurgische Eingriffe. Komplexität des Eingriffes, Nachblutungen und Leberdekompensation sind die wichtigsten Risikofaktoren für die perioperative Letalität.