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Vergleich zwischen totaler Gastrektomie (TG), subtotaler Gastrektomie (STG) und transhiatal erweiterter Gastrektomie (THG) bei Patienten mit resektablem Magenkarzinom
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Der einzige kurative Ansatz beim Magenkarzinom beinhaltet immer die Resektion. Meist abhängig von der Tumorlokalisation, unterscheidet sich das Resektionsausmaß: THG, TG und STG.
Ziel war diese drei Op-Verfahren im Hinblick auf Komplikationsrate, Prognose und Assoziation mit anderen Prognosefaktoren zu analysieren, um die Auswahl des OP-Verfahrens zu optimieren.
Material und Methoden: Von 2001–2009 wurden 345 Patienten (226:Männer, 119:Frauen; 79:neoadjuvante Chemotherapie; Lokalisation: 134:proximal, 77:mittleres, 125:distales Drittel, 9:total) mit histologisch gesichertem Magenkarzinom reseziert. Folgende Faktoren wurden analysiert: cTNM, Tumorlokalisation, neoadjuvante Chemotherapie, Komplikationshäufigkeit, pTNM, Anzahl befallener Lymphknoten, R0-Resektionsrate (x²-Test), prognostische Relevanz des Op-Typs (log-rank).
Ergebnisse: Folgende Resektionen wurden durchgeführt: 126:STG, 93:TG und 126:THG. Die STG hatte die beste Prognose (medianes Überleben nicht erreicht, TG: 33,3 Monate, THG 26,4 Monate, p=0,014). Kein signifikanter prognostischer Unterschied besteht zwischen TG und THG (p=0,576). Die Art der Resektion war mit der Lokalisation assoziiert (p<0,001). Zwischen STG und TG zeigte sich kein signifikanter Unterschied bezüglich cTNM, pTNM, Komplikationshäufigkeit, Lymphknotenquotient. Dagegen war die THG signifikant mit fortgeschritteneren T-Kategorien (cT: p<0,001; pT: p=0,032), mit einer neoadjuvanten Chemotherapie (p=0,05), mit intra- und postoperativen Komplikationen (p=0,007 bzw. p=0,018), befallenen Lymphknoten (p=0,001) und einem Lymphknotenquotienten>0,2 (p=0,015) assoziiert. Nicht beeinflusst durch den Op-Typ war die R0-Resektionsrate (p=0,998).
Im neoadjuvanten Kollektiv gibt es keinen prognostischen Unterschied zwischen STG und TG (medianes Überleben jeweils nicht erreicht, p=0,987), Patienten mit THG haben allerdings eine schlechtere Prognose (medianes Überleben 24,4 Monate, p=0,005).
Schlussfolgerung: Am risikoreichsten und prognostisch am schlechtesten ist die THG, bedingt durch die schlechteren Prognosefaktoren aber auch durch eine höhere Komplikationsrate. Die gute Prognose nach STG beruht nicht auf günstigeren Prognosefaktoren (kein Unterschied zur TG). Soweit es Lokalisation und Tumorkategorie zulassen sollte das Resektionsausmaß möglichst limitiert werden. So ist z.B. auch bei Karzinomen nach Chemotherapie mit ausreichendem Sicherheitsabstand eine STG zu empfehlen.