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Stimmbelastung bei schulischer Lehrtätigkeit im Lehramtsstudium
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Published: | September 6, 2012 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Schulische Lehrtätigkeit bedingt hohe Stimmbelastung, aus der phonationsassoziierte Stimmlippenveränderungen resultieren können. Hauptrisikofaktoren stellen dabei das Sprechen mit zu hoher Grundfrequenz (F0) und zu hohem Schalldruckpegel (SPL) dar. Ziel der Studie war es, den Stimmgebrauch von Lehramtsstudenten bzgl. dieser Parameter unter dem Aspekt der Stimmgefährdung zu untersuchen.
Material und Methoden: 21 stimmgesunde Lehramtsstudenten (m:w=4:17, Altersdurchschnitt: 28 Jahre) wurden zunächst zur Beurteilung der Stimmkonstitution einer Stimmfeldmessung unterzogen und ihre Stimme nachfolgend über zwei Unterrichtsstunden aufgezeichnet. Die Aufnahmen wurden hinsichtlich Lehrerstimme und Hintergrundgeräusch mit Hilfe des Freewareprogramms PRAAT selektiert und anschließend akustischen Analysen zur Bestimmung von F0 und SPL unterzogen. Es erfolgten statistische Vergleiche der Messwerte aus dem Unterricht mit den Stimmfeldmessergebnissen.
Ergebnisse: Die Probanden zeigten in der Unterrichtssituation mehrheitlich eine erhöhte Grundfrequenz im Vergleich zum stimmkonstitutionellen Optimum. Der Schalldruckpegel lag höher, als es eine gute Verständlichkeit im gegebenen Hintergrundgeräusch erfordert.
Diskussion: Zur Minimierung des stimmlichen Risikos muss zukünftigen Lehrern ein Stimmbewusstsein und Methoden für die Gesunderhaltung der Stimme vermittelt werden. Hierzu sind die Effektivität stimmphysiologischer Schulungen und Biofeedbackmethoden zu prüfen.