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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Mikrochirurgischer Lappenanschluss mit Gefäßinterponaten

Meeting Abstract

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  • E. Gudweer - Oldenburg
  • M. Kos - Oldenburg
  • G. Popken - Oldenburg
  • A. Atac - Oldenburg
  • L. Li - Oldenburg

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw15

doi: 10.3205/12dgpw15, urn:nbn:de:0183-12dgpw153

Published: December 4, 2012

© 2012 Gudweer et al.
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Fragestellung: Für Gefäßanschlüsse eines mikrochirurgischen Transplantates sind in sehr seltenen Fällen keine geeigneten Anschlussgefäße in Defektnähe verfügbar. Durch ein Veneninterponat kann der Gefäßstiel soweit extendiert werden, dass geeignete Anschlussgefäße erreicht werden können.

Methoden: Januar 2007 bis Mai 2012 erfolgten wurden 13 mikrochirurgische Rekonstruktionen mit Veneninterponaten zur Gefäßstielverlängerung durchgeführt. Ursachen für fehlende Anschlussgefäße in Defektnähe waren schwierige Präparationsbedingungn nach bereits erfolgten mikrochir. Transplantaten (7) oder fehlende geeignete Gefäße in Defektnähe bei schlechtem Gefäßstatus (6). 6 der Defekte waren in der Kopf-Hals-Region lokalisiert. Als Veneninterponat wurde neunmal die V. saphena magna und viermal die V. cephalica gewählt. Ein ca. 15–25 cm langes Venentransplantat wird gehoben und entsprechend der Fließrichtung mit den ausgewählten Anschlussgefäßen (Arterie und Vene) als Venenloop anastomosiert. Arterie und Vene des Transplantates werden nach Durchtrennen des Venenloops an die abgesetzten Venenlumina (ebenfalls entsprechend der Fließrichtung) angeschlossen. Anhand von Fallbeispielen werden verschiedene mikrochirurgische Transplantationen mit der einzeitigen Looptechnik gezeigt. Bei schwierigen Anschlusssituationen sollte frühzeitig ein Veneninterponat geplantwerden. Als Transplantatvenen eignen sich z. B. die V. saphena magna oder V. cephalica. Die Anastomosen erfolgen bevorzugt an großlumige Anschlussgefäße in End-zu-Seit Technik mit fortlaufender Naht.

Ergebnisse: Aufgrund der schlechten allgemeinen Gefäßsituation ging ein Transplantat verlosen, bei später arterieller Perfusionsstörung (nach 5 Tagen) kam es zu einem Lappenteilverlust, ein multimorbider Patient verstarb.

Schlussfolgerungen: Bei der Transplantatentnahme kann der Gefäßstil durch extendierende Präparation nach proximal und distal verlängert werden. Ist dies nicht ausreichend, sollte bereits frühzeitig in der Planung ein venöses Gefäßinterponat vorgesehen werden. Dieses Interponat wird in Looptechnik unter Beibehaltung der Flussrichtung anastomosiert. Noch im gleichen Eingriff wird das Transplantat angeschlossen, so dass insgesamt 4 mikrochirurgische Anastomsoen erfolgen. Die V. saphena magna oder V. cephalica können ohne großen Zeitverlust von einem zweiten Team als Veneninterponat gehoben werden.