gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Ein neues anatomisches Modell zum Erlernen des mikrovaskulären Radialistransplantats

Meeting Abstract

  • M. Kesting - München
  • S. Burg - München
  • K. Kreutzer - München
  • J. Weitz - München
  • F. Bauer - München

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw21

doi: 10.3205/12dgpw21, urn:nbn:de:0183-12dgpw219

Published: December 4, 2012

© 2012 Kesting et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Mikrovaskuläre Transplantate nehmen heute in der rekonstruktiven Chirurgie einen enormen Stellenwert ein. Sie ermöglichen die Deckung großer Weichteildefekte oder gar den Ersatz knöcherner Strukturen. Dabei erfreut sich das fasziokutane Radialistransplantat aufgrund konstanter anatomischer Verhältnisse, vielseitig einsetzbarer Hauttextur sowie langem Gefäßstiel häufiger Anwendung. Ein für den Operateur nach wie vor bestehendes Problem ist jedoch das Erlernen der Präparationsschritte bei der Lappenhebung. Die Ausbildung im Operationssaal ist oft durch Zeitdruck stark eingeschränkt. Kurse an Humanpräparaten sind zwar vom Ausbildungsgehalt sehr gut, allerdings schränken die hohen Kosten, der organisatorische Aufwand und die geringe Verfügbarkeit deren weit verbreitete Anwendung in der Lehre ein.

Methoden: In enger Zusammenarbeit mit einem auf die Herstellung anatomischer Lehrmaterialien spezialisierten Unternehmen wurde ein Unterarmmodell entwickelt, an dem die einzelnen Präparationsschritte zur Hebung des Radialislappens nachvollzogen werden können. Dieses zerlegbare Modell beinhaltet alle wichtigen anatomischen Strukturen. So kann beispielsweise der Ramus superficialis des Nervus Radialis aus der Hautinsel präpariert werden.

Unter Zuhilfenahme dieses Modells wurden bereits 20 Studenten aus dem klinischen Abschnitt des Humanmedizinstudiums im Rahmen eines fakultativen Kurses unterrichtet. Im Anschluss an diese Lehrveranstaltung und das Studium des Modells assistierten die Studenten bei einer Radialislappenhebung.

Die Meinung der Studenten über den Nutzen dieses Modells im Rahmen der Lehre wurde mittels Evaluationsbögen erfragt.

Ergebnisse: Das Modell wurde von den Studenten intensiv für anatomische Studien genutzt. Der Erfolg der Lehrveranstaltung zeigte sich auch während der Assistenz bei den Operationen, da ein verbessertes Verständnis für die relevante Anatomie sowie das operative Vorgehen sowohl von Seiten der Dozenten als auch der Studenten festgestellt werden konnte.

Schlussfolgerung: Neben der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen zum Radialistransplantat durch Vorträge, Gruppenarbeit und eigenständiges Vorbereiten hilft es maßgeblich, die anatomischen Verhältnisse am Unterarm anhand eines Modells zu studieren. Somit trägt das anatomische Radialistransplantatmodell sowohl zum Verständnis der topografischen Gegebenheiten am menschlichen Antebrachium als auch zur Vorbereitung auf die eigentliche Operation bei.