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Bildgebung, Therapie und Nachsorge eines ameloblastischen Fibrom des Unterkiefers einer jungen Patientin
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Published: | December 4, 2012 |
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Odontogene Tumore stellen eine Rarität im täglichen Klinikalltag dar. Dank der Screeninguntersuchung mittels OPG werden diese als Zufallsbefunde frühzeitig diagnostiziert. Im Januar 2006 sahen wir eine zum Zeitpunkt der Diagnosestellung 12-jährige Patientin mit einem ausgedehnten odontogenen Tumor in der rechten Unterkieferwinkelregion.
Im Rahmen der ersten Operation erfolgte die schonende Tumorexstirpation und Extraktion des dystopen Zahnes 47 mit Primärrekonstruktion mittels eines modifizierten Eigenblutkoagulums nach SCHULTE. Trotz großer Ausdehung des Tumors konnte eine restitutio ad integrum des z.T. papierdünnen Knochens ohne Schädigung anatomischer Nachbarstrukturen erzielt werden.
Über einen Zeitraum von 5 Jahren erfolgten relmäßige klinische und röntgenologische Kontrollen mittels Orthopantomogramm. Es waren zwei minimal invasive chirurgische Interventionen zur Resektion rezidivverdächtiger Befunde erforderlich. Die letzte OP-Indikation wurde allerdings erst nach Darstellung im DVT-gestellt. Histologisch fand sich diesmal allerdigs ein Compound-Odontom.
Die inzwischen 17-jährige Patientin ist beschwerdefrei. Die Funktion des N. alveolaris inferior völlig intakt, der Unterkieferknochen in Form und Struktur vollständig regeneriert. Die distale Wurzel des Nachbarzahnes 46 ist etwas hypoplastisch. Bei der letzten Kontrolle wurde der Patientin die autologe Zahnkeimtransplantation zeitnah empfohlen.
Diskutiert wird die ossäre Regeneration des juvenilen Knochens, aktuelle zellbiologische Aspekte des SCHULTE-Koagulums und das Stammzellkonzept der Tumorentstehung. Die Bildgebung sollte durch ein DVT ergänzt werden.