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Prognostische und prädiktive Wertigkeit der Proliferationsrate (Ki-67) im nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom
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Published: | September 17, 2012 |
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Einleitung: Unkontrollierte Proliferation ist ein wesentliches Merkmal maligner Neoplasien. Die diagnostische Wertigkeit einer Proliferationsbestimmung im nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) wurde in zahlreichen Studien untersucht, allerdings mit sehr variablen Ergebnissen. Dies führte dazu, dass dieser Parameter im Gegensatz zu vielen anderen Tumorentitäten bis heute keine systematische Anwendung in der Diagnostik findet. Diese Arbeit hat das Ziel, diese kontroversen Studienergebnisse im Lichte der eigenen Daten einer Neubewertung zu unterziehen.
Patienten und Methoden: Der durch immunhistochemische Analysen (Ki-67) bestimmte, retrospektiv erhobene Proliferationsindex (PI) von 1065 NSCLCs wurde im Kontext klinischer und pathologischer Daten inklusive mehrerer Überlebensparameter analysiert. Die erhobenen Daten wurden genutzt, um einen evidenzbasierten diagnostischen Algorithmus zu generieren.
Ergebnisse: Der PI (Mittelwert: 40,7%) unterscheidet sich in Abhängigkeit vom histologischen NSCLC-Subtyp signifikant. Plattenepithelkarzinome (SQCC) weisen mit 52,8% einen mehr als doppelt so hohen mittleren PI auf wie Adenokarzinome (ADC: 25,8%). Die entsprechenden Überlebenswahrscheinlichkeiten (hazard ratios) für das Gesamt-, das krankheitsspezifische und das rezidivfreie Überleben sind abhängig vom gewählten Cut-off und ändern sich von einem signifikanten negativen Überlebensfaktor mit steigendem PI zu einem signifikanten positiven Überlebensfaktor. Dieses Ergebnis beruht auf gegenläufigen Effekten des PI auf das Überleben in unterschiedlichen NSCLC-Subtypen. Im Gegensatz zu SQCCs ist der PI in ADCs ein stadienunabhängiger negativer prognostischer Parameter. Dieser Effekt wirdn durch adjuvante Therapie nivelliert.
Schlußfolgerung: Der Proliferationsindex ist von prognostischem Nutzen in Adenokarzinomen, jedoch nicht in Plattenepithelkarzinomen der Lunge. Ki-67 könnte ein wichtiger Biomarker in der Stratifizierung von Patienten sein, um sowohl die Prognose als auch das Ansprechen auf adjuvante Therapien vorherzusagen.