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Lungenembolie nach Vertebroplastie
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Published: | September 17, 2012 |
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Zielsetzung: Im Rahmen dieser Fallbeschreibung soll die seltene Komplikation einer Palacos-Embolie nach Vertebroplastie vorgestellt werden.
Fallbeschreibung: Bei einer 64-jährigen Patientin wurde eine Vertebroplastie BWK 12/LWK 1 bei osteoporotischer Sinterungsfraktur durchgeführt. Nach zunächst komplikationslosem Verlauf war im Rahmen der postoperativen Reha-Maßnahme ein persistierender, therapieresistenter Reizhusten auffällig. Die daraufhin durchgeführte Thoraxübersichtsaufnahme zeigte einen Zementschatten. Im daraufhin veranlassten CT-Thorax bestätigte sich die periphere pulmonale Zementembolie im Bereich beider Oberlappen sowie im Mittellappen bei unauffälliger Kontrastierung der großen Gefäße und des Herzens. Aufgrund der peripheren Lage der Embolie und der geringen Klinik Entschluss zur Antikoagulation, keine OP-Indikation.
Diskussion: Die Zementembolie nach Vertebro- bzw. Kyphoplastie wird als seltene, häufig asymptomatische, aber ernstzunehmende Komplikation beschrieben. Es gibt derzeit in der Literatur keine klaren Therapieempfehlungen. Die meisten Autoren tendieren zu einem konservativen Vorgehen im Sinne einer Antikoagulation für ca. 6 Monate zur Vermeidung von Appositionsthromben. Die operative Embolektomie als einzige kausale Therapieoption sollte aufgrund der damit verbundenen Risiken nur bei ausgedehnten zentralen Embolien durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit entsprechender kardio-pulmonaler Symptomatik und anamnestisch bestehendem Z. n. Kypho- oder Vertebroplastie sollte die Möglichkeit einer Palacos-Embolie in Betracht gezogen werden. Die Therapieentscheidung ist abhängig von der klinischen Symptomatik und sollte aufgrund der fehlenden evidenzbasierten Empfehlungen interdisziplinär zwischen Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Radiologie gefällt werden.