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Intrathorakale Chemotherapie-Applikation bei falsch richtig liegenden Port-Katheter
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Published: | September 17, 2012 |
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Bei einem 58-jährigen Patienten erfolgte zur geplanten Chemotherapie-Applikation die elektive Port-Anlage. Die in Punktionstechnik durchgeführte Operation durch einen erfahrenen Operateur erfolgte lege artis und verlief völlig problemlos. Sämtliche Sicherheitstest waren unauffällig: Aspiration, Injektion, intraoperative Durchleuchtung und postoperativ radiologische Thorax-Aufnahme zur Lage-Kontrolle sowie Ausschluss eines Pneumothorax. Dennoch kam es zu einer interpleurale Chemotherapeutika-Applikation bzw. zu einem Infuso-Thorax. Dieses war beweisend für eine Mal-Funktion des Katheters. Eine Kontrastmitteldarstellung ergab jedoch keinen Aufschluss über die Ursache. Erst das native Thorax-CT detektierte einen extravasalen intrapleuralen paravertebralen Verlauf des Katheters. Dieser konnte durch alle anderen bisherigen Untersuchungen, auch retrospektiv, nicht detektiert werden.
Der Patient wurde mittels diagnostischer Thorakoskopie, Katheter-Bergung unter Sicht sowie Dekortikation erfolgreich therapiert. Die Entlassung erfolgte am vierten post-operativen Tag in stabilem AZ.
Schlussfolgerung: Nur die erneute Aspiration von Blut nach Einbringen des Katheterschlauches hätte diese tückische vermeintlich richtige Katheterlage demaskieren können. Sie ist deshalb zwingend und immer zu fordern.