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Ergebnisse der anatomischen Schulter-Totalendoprothese im Vergleich zur Hemiprothese in Abhängigkeit vom präoperativen Glenoid-Typ bei Omarthrose
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Klinische Studien weisen eine Überlegenheit der Schulter-TEP gegenüber der Hemiprothese im Bezug auf die postoperative Revisionsrate und Schmerzreduktion auf. Dieser Vorteil konnte insbesondere bei Patienten mit Omarthrose nachgewiesen werden. Eine eindeutige Empfehlung zugunsten einer Hemi- oder Totalendoprothese in Abhängigkeit vom Glenoid-Typ existiert jedoch nicht. Ziel der Studie war es daher, die Ergebnisse nach Implantation einer anatomischen Schulter-TEP und HEP im Hinblick auf den präoperativen Glenoid-Typ zu vergleichen.
Methodik: Im Rahmen der Studie wurden 40 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 71 Jahren retrospektiv nachuntersucht. Hiervon wurde bei 24 Patienten eine Schulter-TEP und bei 16 Patienten eine Schulter-HEP implantiert. Die Entscheidung zur Implantation einer HEP oder TEP erfolgte nicht randomisiert. Die Omarthrose ließ sich in der HEP-Gruppe radiologisch nach Samilson als Grad 1 (6%) und Grad 3 (94%) klassifizieren, in der TEP-Gruppe als Grad 2 (8%) und Grad 3 (92%). Bezüglich der Glenoid-Arthrose bestand folgende Aufteilung entsprechend der Klassifikation nach Walch; Schulter-HEP: A1 25%, A2 56%, B1 19% und für die Schulter-TEPs: A1 16%, A2 32%, B1 28%, B2 16%, C 4%. Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 23 Monate. Das klinische Ergebnis der Patienten wurde mittels Constant Score (CS) zum Zeitpunkt der finalen Nachuntersuchung bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der alters- und geschlechtsadaptierte CS betrug 85% für die Schulter-TEPs im Vergleich zu 81% für die Schulter-HEPs. Die Unterschiede im CS waren nicht signifikant. Bezogen auf die Unterkategorien des CS zeigten die Patienten nach Schulter-TEP eine signifikant verbesserte Innenrotation. Beim Vergleich aller Patienten mit präoperativem A1-Glenoid zeigten sich ebenfalls keine Unterschiede im CS. Für die A2-Glenoide zeigte sich dagegen ein signifikant höherer CS nach TEP-Implantation (94%) im Vergleich zur HEP-Implantation (81%). Für die B1-Glenoide zeigte sich das postoperative Schmerzniveau nach TEP-Implantation gegenüber der HEP-Implantation signifikant reduziert. Die Implantation einer HEP wies bei A1- und A2-Glenoiden signifikant bessere Ergebnisse auf (adaptierter CS 88%, 82%) als die Implantation einer HEP bei B1-Glenoiden (adaptierter CS 72%).
Unsere Ergebnisse zeigen einen klinischen Vorteil der TEP-Implantation bei A2- und B1-Glenoiden bei einem Nachuntersuchungszeitraum von 23 Monaten. Dieser Vorteil drückt sich in einer besseren Funktion und einem geringerem Schmerzniveau aus. Für die A1-Glenoide bestehen im untersuchten Kollektiv nach 23 Monaten keine signifikanten Unterschiede. Inwiefern sich längere Nachuntersuchungszeiträume hier diskriminierend auswirken muss geklärt werden.