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Einfluss von blended learning auf den Wissenserwerb von praktischen Fertigkeiten und symptomorientierter Diagnosekompetenz
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Die Allgemeinheit erwartet von jedem Arzt (ganz egal welcher späteren Fachrichtung zugehörig) am Ende seiner praktischen Ausbildung, dass er/sie die häufigsten und
allgemein relevanten Krankheitsbilder erkennen kann. Dazu gehört insbesondere die praktische Fertigkeit der Untersuchung im Bereich des Bewegungsapparates (Hüfte und Rücken) zwecks Entscheidung, ob ein Facharzt für Orthopädie /Orthopädie und Unfallchirurgie konsultiert werden muss, oder zunächst eine Versorgung in der Regelversorgung möglich ist.
Für die praktische Ausbildung Orthopädie stehen insgesamt im gesmaten Curriculum der ärztlichen Ausbildung 6 Zeitstunden zur Verfügung dieses Ziel zu erreichen. Die inadäquate Vorbereitung der Studierenden und unzureichende gezielte Wiederholung wichtiger vorheriger Lerninhalte sorgt für ein heterogenes Studierendengut im Praktikum am Krankenbett.
Zeit muss darauf verwendet werden eigentlich bekanntes
Vorwissen aus den vorherigen Semestern aufzufrischen. Bisherig verging viel Zeit zur Ermittlung des Vorwissens und Anpassung des Niveaus und Homogenisierung der Gruppe um jeden "dort abzuholen wo er steht".
Methodik: Prospektiv wurden randomisiert aus 2 Semesterkohorten (insgesamt ~100 Studierende) mit einem E-Learning-Tool (Scorm-Lernmodul importiert in Ilias) zur Leitlinie Coxarthrose und Untersuchung der Hüfte konfrontiert. Je Kleingruppe (~8 Stud.) wurden Vorbereitungszeit, Vorwissen, technische Schwierigkeiten mittels MC-Bögen erfasst und praktische Fertigkeiten im Mini-CEX vor und nach Intervention von 2 Doppelstunden Praktikum
Orthopädie ausgewertet. Das Mini-CEX erfolgte unter Supervision eines Pysiotherapeuten am Krankenbett eines in der Hüfte relevant bewegungseingeschränkten Patienten.
Erfasst wurden relevante Entscheidungskriterien im Untersuchungsalgorithmus Coxarthrose gemäß Leitlinie und E-Learning Tool theoretisch (z.B. Abfrage von Risikofaktoren) als auch korrekte Erfassung relevanter Bewegungseinschränkungen der Hüfte.
Die statistische Auswertung erfolgte mittels einer ANOVA.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Trotz der noch nicht vollständigen Auswertung (Semester läuft noch) kann bereits mitgeteilt werden, dass die Mehrzahl der Studierenden mit erfolgreicher Absolvierung des blended learning Tools sich erheblich zwischen An- und Abtestat sowohl theoretisch als auch praktisch verbesserten.
Die Nichtabsolventen unterscheiden sich nicht nur im Antestat, sondern insbesondere im Intervall zwischen An- und Abtestat in dem Sie sich kaum verbesserten oder teilweise stagnierten.
Die Akzeptanz "Wohlfühlfaktor im Praktikum" des neuen Konzeptes (gemessen in der Evaluation der Lehrveranstaltungen und zusätzlicher Umfrage) kann trotz zusätzlicher Testate als überwältigend angesehen werden und wurde mit dem Lehrpreis der besten klinischen Lehrveranstaötung des letzten Jahres der Universität ausgezeichnet. Die Besonderheiten des Praktikums Orthopädie können leicht in andere Universitäten und in die Unfallchirugie exportiert werden. Was zu beachten ist soll insbesondere hier dargestellt werden.