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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Visite mit dem Apple® iPad – interaktive Röntgenbilddarstellung am Patientenbett

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Wilde - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Kristina Liebig - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Kay Schmidt-Horlohé - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Christoph Reimertz - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Reinhard Hoffmann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Frankfurt, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI59-730

doi: 10.3205/12dkou354, urn:nbn:de:0183-12dkou3541

Published: October 2, 2012

© 2012 Wilde et al.
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Fragestellung: Infolge der Einführung digitaler Röntgen-, CT- und MRT-Anlagen und der Speicherung der Bilddaten in digitalen Archiven (PACS) ist die Demonstration von radiologischen Bildern in der Regel nur noch an PC-Bildschirmen oder mittels minderwertiger Papierausdrucke möglich. Zur Darstellung radiologischer Untersuchungen während der Visite, sei es interkollegial oder am Patientenbett, haben wir die Eignung des iPads der Firma Apple® (Cupertino, USA) untersucht. Hierbei kamen eine WLAN- und KIS-basierte (Krankenhausinformationssystem) sowie eine netzwerkunabhängige Offline-Lösung zum Einsatz.

Methodik: Arbeitsmittel waren iPads der 1. und 2. Generation. In der netzwerkunabhängigen Lösung erfolgte die Übertragung der relevanten Röntgen- und Schnittbilder über die Software iTunes® auf das iPad. Diese wurden zuvor manuell aus dem PACS in individuellen Dateiordnern auf dem Stations-PC gespeichert. Auf dem iPad waren die hochauflösenden Bilddaten automatisch nach Patienten geordnet und konnten per Touchscreen über das vorinstallierte Fotoprogramm abgerufen werden. Alternativ testeten wir das iPad als sogenannten Remote Desktop. Mit Hilfe einer speziellen Software ließ sich die Arbeitsoberfläche des Stations-PCs über das WLAN-Netz auf dem iPad abbilden, so dass man Zugriff auf das KIS- und PACS-System der Klinik hatte.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Darstellung radiologischer Bilder auf den iPads zeigt eine brilliante Qualität. Vor allem bei der netzwerkunabhängigen Variante war die Bedienung intuitiv und schnell zu erlernen. Die vorinstallierte Software erlaubt ungemein scharfe Vergrößerungen von Bildausschnitten, das Blättern durch virtuelle Röntgenakten sowie ein dynamisches Abspielen von Schnittbildern. Resonanz und Akzeptanz bei ärztlichen Kollegen, Pflege und Patienten sind sehr hoch. Auf Wunsch können den Patienten relevante Bilder nach Einwilligung direkt vom iPad per E-Mail zugeschickt werden. Bei der Remote Desktop-Lösung erwies sich der Zugriff auf das PACS durch den Touch-Screen als kompliziert mit einem erforderlichen Verzicht auf die iPad Fotosoftware. Allerdings entfiel hierbei das manuelle Abspeichern der relevanten Bilddaten. Zudem bot diese Lösung die Möglichkeit, auf weitere Daten und Befunde aus dem KIS online am Krankenbett zuzugreifen. Als reines Demonstrationsinstrument von Röntgen- und Schnittbildern ist das iPad eine hervorragendes Arbeitsmittel und in unserer Abteilung mittlerweile Standard für die täglichen Visiten. Lediglich die Schnittstelle zum PACS zeigt Schwächen, ein automatischer Datentransfer nach entsprechender Parametrierung wäre wünschenswert. Das iPad unterliegt nicht dem Medizinproduktegesetz, ist kostengünstig und leicht zu bedienen. Aufgrund der hochwertigen Materialien ist es selbst im Krankenhaus für den täglichen Einsatz geeignet. Verbunden mit einer geeigneten, jedoch noch nicht verfügbaren Software, böte es darüber hinaus das Potential, via Remote Desktop mit WLAN-basiertem Zugang zu PACS und KIS als mobile Krankenakte eingesetzt zu werden.